Nûjîn: Ein Selbsthilfeprojekt für ezidische Frauen

Die Frauenbegegnungsstätte UTAMARA hat in Zusammenarbeit mit dem Ezidischen Frauenrat e.V. ein Selbsthilfeprojekt für ezidische Frauen gestartet.

Die Frauenbegegnungsstätte UTAMARA in Kasbach-Ohlenberg hat am 1. August in Zusammenarbeit mit dem Dachverband des Ezidischen Frauenrates e.V. ein Selbsthilfeprojekt für ezidische Frauen gestartet.

Durch den Aufbau von Selbsthilfegruppen mit kultur- und traumasensibler muttersprachlicher Begleitung sollen insbesondere für und mit ezidischen Frauen, die den Angriff des „Islamischen Staat“ auf Şengal vor fünf Jahren miterleben mussten und in die Bundesrepublik geflüchtet sind, Räume geschaffen werden. Die Frauen sollen darüber ihre soziale Isolation überwinden und sich gegenseitig stärken. Dem erlebten Trauma soll kollektiv begegnet werden, teilt UTAMARA mit:

„Gemeinsam erinnern wir uns heute an den 3. August 2014. Vor fünf Jahren erlebte die ezidische Bevölkerung in Şengal den grausamsten Genozid und Feminizid des 21. Jahrhunderts. Beim Angriff auf ezidische Dörfer durch den sogenannten Islamischen Staat wurden Tausende hingerichtet. Frauen wurden gefangengenommen, vergewaltigt, verschleppt und später als Sklavinnen verkauft. Viele von ihnen werden immer noch vermisst. Viele dieser Frauen konnten sich jedoch in den letzten Jahren befreien oder wurden befreit und sie haben sich trotz aller Erlebnisse mutig auf den Weg in ein neues Leben gemacht.“

Die Frauenbegegnungsstätte UTAMARA e.V. berät und betreut seit vielen Jahren Migrantinnen, die im Zusammenhang mit Krieg, Flucht und Migration oder auch in der eigenen Familie Gewalt erlebt haben und dadurch belastet oder traumatisiert sind.