Nachruf auf Jiyan Amargî: „Den Moment der Revolution fotografieren“

Jiyan Amargîs größter Traum war, den Moment der Revolution zu fotografieren. Das Medienzentrum der YJA Star hat einen Nachruf auf seine gefallene Mitarbeiterin veröffentlicht.

Das Medienzentrum der Frauenguerilla YJA Star hat einen Nachruf auf seine am 20. Juni am Berg Herekol in Nordkurdistan gefallene Mitarbeiterin Esma Avşar (Codename: Jiyan Amargî) veröffentlicht. „Unsere Weggefährtin Jiyan Amargî war über vier Jahre in Botan in der Medienarbeit tätig und hat detailliert über das Leben und den Kampf der Guerilla berichtet. Sie war eine der Heldinnen in der Geschichte der freien Presse. In ihrer Person gedenken wir allen Medienmitarbeiter:innen, die im revolutionären Kampf gefallen sind. Wir verneigen uns mit großem Respekt vor ihnen. Der Familie von Şehîd Jiyan sprechen wir unser Mitgefühl aus, aus dieser Familie ist ein sehr wertvoller Mensch hervorgegangen. Unserem Volk und allen Angehörigen unserer Gefallenen geben wir unser Wort, dass sie in unserem Kampf weiterleben werden“, heißt es in dem Nachruf.

Esma Avşar (Codename: Jiyan Amargî)

„Weil wir wissen, dass wir den Gefallenen etwas schuldig sind, empfinden wir die Ausweitung unserer Arbeit und unseres Kampfes als eine dringende Aufgabe. Wir sind ihnen gegenüber verantwortlich“, erklärt das Medienzentrum weiter. „Die Gefallenen aus der Pressearbeit haben ihr Leben dafür geopfert, unserem Volk die Wahrheit zugänglich zu machen. Bei Guerillaaktionen haben sie den Geruch des Schießpulvers eingeatmet, und wenn es notwendig war, haben sie ihre Kameras beiseite gelegt und dem Faschismus ins Herz geschossen. Sie waren die Augen, Ohren und Stimmen der Wahrheit. In diesem Zeitalter, in dem Lüge und Wahrheit so oft verschwimmen, sind sie zum Gewissen der Gesellschaft geworden. Sie haben sich dem Versuch entgegengestellt, die Realität vor der Öffentlichkeit zu verheimlichen.“

Damit sei ein Erbe geschaffen worden, das eine große Verpflichtung bedeute, so das Medienzentrum der YJA Star: „Hevala Jiyans größter Traum war es, den Moment der Revolution zu fotografieren. Ihr Wunsch ist ein Auftrag an uns als Medienschaffende in den Berge, die Momente des Sieges in unserem Kampf mit der Kamera festzuhalten. Wir versprechen, dass wir Jiyans Traum verwirklichen werden.“