Nach Mord an Deniz Poyraz: Polizeiangriff auf HDP-Frauen

Der Frauenrat der HDP hat die Straße in Izmir umbenannt, in der Deniz Poyraz vergangene Woche von einem in Syrien ausgebildeten Faschisten ermordet worden ist. Die Polizei griff mit Tränengas und Gummigeschossen an.

Der Frauenrat der Demokratischen Partei der Völker (HDP) hat nach einem Beileidsbesuch bei der Familie von Deniz Poyraz die Straße in Izmir umbenannt, in der die Kurdin vergangene Woche in der HDP-Zentrale von einem türkischen Faschisten ermordet worden ist. Auf dem neuen Straßenschild befinden sich der Name und ein Foto von Deniz Poyraz.

Der Frauenrat forderte außerdem die Beseitigung eines Zeltes vor dem HDP-Gebäude, in dem seit geraumer Zeit ein staatlich organisierter Protest stattfindet. „Dieses Zelt wurde vom Gouverneur von Izmir und vom Palast aufgestellt, um unsere Partei zum Angriffsziel zu machen“, erklärte die HDP-Abgeordnete Serpil Kemalbay. „Unsere Freundin Deniz ist von einem in Syrien ausgebildeten Täter ermordet worden. Dieses Zelt ist ein Mörderzelt, wir fordern, dass es wegkommt. Die Kugeln, die Deniz getroffen haben, wurden auf die Menschheit abgefeuert. Wir benennen diese Straße nach Deniz Poyraz und kämpfen weiter für Demokratie und ein friedliches Zusammenleben in der Türkei.“

Nach der Erklärung wollten die Frauen eine Demonstration durchführen und wurden von der Polizei umstellt. Daraufhin blockierten die Frauen mit einem Sitzstreik die Straße. Die HDP-Abgeordnete Ayşe Acar Başaran erklärte unterdessen, dass das Zelt eine Provokation darstelle, und machte die Polizei für den Mord an Deniz Poyraz in dem rund um die Uhr überwachten Gebäude verantwortlich. Die Polizei griff die protestierenden Frauen mit Tränengas und Gummigeschossen an, die daraufhin Parolen rufend in die HDP-Zentrale gingen.