Der Botschafter der Europäischen Union in der Türkei, Nikolaus Meyer-Landrut, hat dem HDP-Provinzverband in Izmir einen Kondolenzbesuch abgestattet. Hintergrund ist der faschistisch motivierte Anschlag von Donnerstag, bei dem die Parteimitarbeiterin Deniz Poyraz erschossen wurde.
„Ich bin hier, um den schrecklichen Angriff auf die HDP-Zentrale hier in Izmir letzte Woche zu verurteilen. Ich bin hier, um dem Opfer und seiner Familie meinen Respekt zu zollen und der örtlichen HDP-Leitung persönlich mein Beileid auszudrücken“, sagte Meyer-Landrut. Der Diplomat wurde begleitet von Mitgliedern der EU-Delegation in der Türkei, die sich zu verschiedenen Treffen in Izmir aufhält. Empfangen wurde die Delegation vom HDP-Abgeordneten Murat Çepni, den Ko-Vorsitzenden des Provinzverbands, Besriye Tekgür und Kadir Badur, sowie Mitgliedern des Rates der Initiative der Friedensmütter.
„Der Anlass dieses Besuchs hätte lieber ein anderer sein sollen. Dennoch möchten wir zum Ausdruck bringen, dass uns die Solidarität der EU-Delegation Kraft gibt”, sagte Tekgür. Der Anschlag habe sich nicht nur gegen die HDP oder Deniz Poyraz gerichtet, sondern gegen die Völker der Türkei und gegen die Demokratie.
Nikolaus Meyer-Landrut legt eine Schweigeminute ein
Die Delegation führte eine Untersuchung in den Räumlichkeiten der HDP-Zentrale durch und legte Blumen an der Stelle nieder, an der Poyraz von sechs Kugeln aus der Waffe des MHP-Anhängers Onur Gencer getroffen wurde. Anschließend fand unter Ausschluss der Presse ein etwa dreißigminütiges Gespräch zwischen den Diplomat:innen und dem örtlichen HDP-Vorstand statt. Bevor die Delegation das Gebäude verließ, hielt Meyer-Landrut eine Schweigeminute für Deniz Poyraz ab und hinterließ einen Eintrag im Kondolenzbuch.