Kurdische Journalistinnen gründen Exil-Dachverband

In der Diaspora lebende kurdische Journalistinnen haben sich zum Frauendachverband ROJIN zusammengeschlossen.

In Belgien ist ein Dachverband kurdischer Journalistinnen gegründet worden. „Als kurdische Journalistinnen, die im Exil leben müssen, im Herzen jedoch immer in ihrem Land sind, setzen wir unseren Weg als ROJIN (Ragihandina Jinên Kurdistanê) fort“, heißt es in der Gründungserklärung.

Der Gründung vorausgegangen war eine Konferenz in Charleroi, auf der fünfzig Delegierte aus kurdischen Medieneinrichtungen über die aktuellen politischen Entwicklungen, die Organisierung als Journalistinnen und eine Arbeitsplanung für die kommende Zeit berieten.

Frauenkampf als Schlüssel zur Lösung

„Der dritte Weltkrieg, bei dem es sich um einen Krieg der Ideologien handelt, wird vor allem über die Medien geführt. Ob Individuum, Gesellschaft oder ein ganzes Land, für alles, was besetzt werden soll, wird über die Medien zunächst eine mentale, psychologische Grundlage geschaffen. Die Besatzung soll damit legitimiert werden, die Besatzer werden als Retter dargestellt. Über die Medien werden eine kulturelle und ethische Degenerierung, Frauenfeindlichkeit und eine Sprache der Gewalt etabliert. Unsere journalistische Tradition, mit der wir das wahre Gesicht der ungerechten, brutalen und zerstörerischen Kriege um die Macht zeigen und uns zur Stimme der Unterdrückten und der Widerstand leistenden Menschen machen, stellt ein zu einem hohen Preis erschaffenes Erbe da. Die von unserer größer werdenden Befreiungsbewegung erkämpften Errungenschaften bieten auch den Medienorganen ein großes organisiertes Netz. Der Frauenkampf ist in der aktuellen chaotischen Phase die größte Kraft, die den Schlüssel zu einer Lösung in den Händen hält. ‚Jin Jiyan Azadî – Frauen Leben Freiheit‘ ist auf dem Weg, zur Parole unseres Zeitalters zu werden. Wir stehen in der Verantwortung, die Medienarbeit einer Frauenrevolution zu übernehmen“, heißt es in der Gründungserklärung.

Auf der Konferenz wurde weiterhin darüber beraten, wie die Medienmitarbeiterinnen in den verschiedenen Einrichtungen sich gegenseitig unterstützen können und Frauenperspektiven in den Medien sichtbarer gemacht werden können. Zu diesem Zweck wurde ein Rat aus 23 Frauen gewählt, die für die Koordinierung untereinander zuständig sind.