Konferenz junger Frauen in Südkurdistan

In der südkurdischen Stadt Silêmanî hat eine Konferenz junger Frauen stattgefunden.

Junge Frauen in Südkurdistan organisieren sich autonom. Zu diesem Zweck hat bereits zum zweiten Mal eine „Konferenz der jungen kämpferischen Frauen” in Silêmanî stattgefunden. Neben Frauen aus Südkurdistan waren auch Gäste aus anderen Teilen Kurdistans eingeladen. Unter den 200 Delegierten waren auch Armenierinnen, Ezidinnen sowie Vertreterinnen der Kakai-Kurdinnen.

Auf der Konferenz, die im Hotel „Mem û Zin“ stattfand, wurde von den Arbeiten der Frauen aus den unterschiedlichen Regionen berichtet und ein neuer Vorstand gewählt. Es wurde unter anderem der Aufbau von vier Kommunen und einem Frauenzentrum beschlossen.

Für die jungen Frauen war die Konferenz sehr wichtig, da es für sie schwierig ist, sich politisch und öffentlich zu engagieren. Zum einen liegt dies an traditionell gesellschaftlichen Rollenbildern, nach denen Frauen zu Hause um Erlaubnis bitten müssen, um sich außerhalb des häuslichen Umfelds zu betätigen, was bis zu familiärer Ausgrenzung führen kann. Zum anderen stellt das Barzanî-Regime ein Hindernis für die autonome Frauenorganisierung dar. Es wurde davon berichtet, dass Frauen überwacht und eingeschüchtert werden und Druck auf die Familie ausgeübt wird, um das politische Engagement zu unterbinden.

Entsprechend war auch die Konferenz bis kurz vor Beginn von der Polizei nicht genehmigt. Vor diesem Hintergrund war die Frauenkonferenz ein wichtiger Schritt in Richtung autonomer Frauenorganisierung. „Das Miteinander war sehr herzlich und es war spürbar, dass das Zusammenkommen für die Frauen ein besonderer Moment war, der ihnen viel Kraft gegeben hat“, erklärte eine Teilnehmerin gegenüber ANF.