TJK-E: Keine Komplizenschaft mit Erdogans Regime

Das schreckliche Massaker an Kindern in Nordsyrien ist ein Ergebnis des Schweigens und der Untätigkeit der internationalen Staatengemeinschaft und ihrer „humanitären“ Organisationen, kritisiert die kurdische Frauenbewegung in Europa.

Die Kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) ruft die internationale Staatengemeinschaft und die Menschenrechtsorganisationen dazu auf, sich endlich an ihre humanitären Werte zu erinnern und ihre Tatenlosigkeit zu beenden. In der Erklärung der Frauenbewegung zu dem gestrigen Massaker in Tel Rifat (kurdisch: Arfêd) heißt es weiter:

Am 2. Dezember wurden in Til Rifat bei einem Angriff der türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen elf ZivilistInnen, darunter acht Kinder im Alter von drei und 15 Jahren, getötet. 21 Menschen wurden verletzt. Die Kinder waren nach dem Ende des Unterrichts in der Nähe einer Schule am Spielen. Bei den getöteten Kindern handelt es sich größtenteils um Waisenkinder, deren Eltern beim völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei gegen den Kanton Afrin getötet worden waren. Nach der Besatzung durch die türkische Armee und ihre dschihadistischen Verbündeten flohen sie nach Til Rifat. Til Rifat war im Februar 2016 durch die Syrian Democratic Forces (SDF) vom sogenannten IS befreit worden.

Dieses schreckliche Massaker an den Kindern aus Nordsyrien ist ein Ergebnis des Schweigens und der Untätigkeit der internationalen Staatengemeinschaft und ihrer „humanitären“ Organisationen. Trotz der zahlreichen Beweise für die Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen der Türkei unternehmen sie keinerlei Schritte zum Stopp dieses völkerrechtswidrigen Angriffskrieges, der Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen.

Die Selbstverwaltung der Bevölkerung Nord- und Ostsyriens fordert schon seit langem die Schließung des Luftraums für die Türkei und den sofortigen Beschluss von Sanktionen und Maßnahmen, die den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei stoppen. Doch während Erdogan mit seinen dschihadistischen Verbündeten Tatsachen schafft und die besetzten Gebiete mit Mauern umzäunt, unternimmt die internationale Staatengemeinschaft nichts. Mit einer entschlossenen Haltung hätten die heutigen Opfer und so viele weitere verhindert werden können.

Wir rufen die internationale Staatengemeinschaft und Menschenrechtsorganisationen dazu auf, sich endlich an ihre humanitären Werte zu erinnern und ihre Tatenlosigkeit zu beenden. Denn mit jedem schweigsamen und tatenlosen Tag mehr nähern sie sich einer Komplizenschaft mit Erdogans Regime und seinen Kriegsverbrechen gegen die Bevölkerung Nordostsyriens.

Wir fordern:

• die Verhinderung weiterer Kriegsverbrechen und ethnischer Säuberungen durch türkische Streitkräfte und seine dschihadistischen Verbündeten,

• alle Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen aufzuklären und vor Gericht zu bringen,

• die Invasion und Besatzung Nord- und Ostsyriens durch die Türkei sofort zu stoppen,

• die Sperrung des Luftraums für die türkische Armee,

• den sofortigen Stopp der wirtschaftlichen, politischen und militärischen Zusammenarbeit mit der Türkei.