Keskin und Çapan zu hoher Geldstrafe verurteilt
Eren Keskin und Reyhan Çapan sind für ihre Tätigkeit bei der im August vergangenen Jahres verbotenen Tageszeitung Özgür Gündem zu einer Geldstrafe von 100.000 TL verurteilt worden.
Eren Keskin und Reyhan Çapan sind für ihre Tätigkeit bei der im August vergangenen Jahres verbotenen Tageszeitung Özgür Gündem zu einer Geldstrafe von 100.000 TL verurteilt worden.
In dem Verfahren vor dem 2. Strafgerichtshof Istanbul war Eren Keskin als Ko-Chefredakteurin und Reyhan Çapan als Redakteurin angeklagt. Konkret ging es um einen im Oktober 2015 erschienenen Artikel über Murat Sancak, den Besitzer der Zeitung Star.
Die beiden Angeklagten nahmen nicht an der Hauptverhandlung teil. Sie wurden von Rechtsanwalt Özcan Kılıç vertreten. Kılıç forderte die Einstellung des Verfahrens.
Geldstrafe und Gegendarstellungsanzeige
Das Gericht verurteilte Eren Keskin und Reyhan Çapan zu jeweils 50.000 TL Geldstrafe, weil ihre Zeitung keine Gegendarstellung veröffentlicht hatte. Da die Özgür Gündem inzwischen verboten ist, wurden sie außerdem dazu verurteilt, eine Gegendarstellung in Form einer Anzeige in zwei verschiedenen Zeitungen mit einer Mindestauflage von 100.000 zu veröffentlichen.
Die bekannte Menschenrechtlerin Eren Keskin ist in letzter Zeit aufgrund ihrer journalistischen Tätigkeiten und wegen „Beleidigung des Staatspräsidenten“ mehrfach zu Geldstrafen verurteilt worden. Sie erklärte dazu: „Dieses Geld habe ich nicht. In einem demokratischen Staat wäre so etwas nicht passiert.“