Vereinte Revolutionäre Frauenbewegung
Die in der Türkei und Nordkurdistan aktive bewaffnete Vereinte Revolutionäre Frauenbewegung (KBDH) hat anlässlich des 8. März, dem Internationalen Frauenkampftag, eine schriftliche Erklärung herausgegeben.
„Wir akzeptieren dieses Leben nicht“
Die KBDH wies gleich zu Beginn darauf hin, dass Frauen den höchsten Preis des Krieges zahlten und dass die Gesellschaft auch aufgrund chauvinistischer, nationalistischer und rassistischer Politik geschwächt sei. Die KBDH erklärte, sie werde ihren revolutionären Kampf gegen ein Leben intensivieren, in dem den Arbeiter:innen ihre Rechte entzogen werden, die Armut zunimmt und Krisen und Kriege immer schlimmer werden. Sie schrieb: „Wir akzeptieren dieses Leben nicht, das uns von einem männlichen Herrschaftssystem aufgezwungen wird.“
„Statt Gleichheit gibt es Unterdrückung“
Das Ziel der männlichen Dominanz und der faschistischen Diktaturen bestehe darin, die Frauen zu desorganisieren und die Gesellschaft ohne eigene Führung zurückzulassen. Die Bewegung analysiert das Töten von Frauen, Femizide, als Wurzel gesellschaftlichen Genozids und ökologischer Zerstörung. Es werde als Mittel genutzt, um Macht zu verteidigen. Das Leben, das den Frauen aufgezwungen werde, könne auf folgende Weise beschrieben werden: „Statt Freiheit gibt es Sklaverei, statt Gleichheit gibt es Unterdrückung, statt Leben gibt es Tod.“ Die KBDH erwiderte auf diese Realität: „Mit unserer weiblichen Identität und unserem Kampf um Freiheit akzeptieren wir diese Zustände jedoch nicht und werden unseren Kampf fortsetzen.“
Absage an faschistisches Regime
Die KBDH erklärte: „Als Frauen der Türkei und Kurdistans akzeptieren wir die sexistische, faschistische Politik und den systematischen Druck, der uns von einem männlich dominierten System auferlegt wird, nicht. Wir lehnen Praktiken ab, die Frauen in Sklaverei und Ungleichheit halten und erkennen die Grenzen des männlichen Herrschaftssystems nicht an.“
Frauenallianzen schmieden
Der Sieg des Frauenfreiheitskampfes sei durch breite Allianzen möglich, betonte die Bewegung und fügte hinzu: „Das männliche Herrschaftssystem versucht auf jede Weise, die Vereinigung von Frauen zu verhindern. Aber wir wissen, dass wir gemeinsam Widerstand leisten, einen gemeinsamen Willen entwickeln und den Kampf ausweiten werden. Wir werden auf jeden Fall gewinnen.
Selbstverteidigung aufbauen
Wenn wir Proteste auf der Straße und individuelle Reaktionen in einen organisierten Kampf zusammenführen, können wir uns gegen die Tötung von Frauen stellen und die Selbstverteidigung stärken. Als KBDH werden wir den gemeinsamen Kampf für die Freiheit der Frauen ausweiten.“
Aufruf an alle Frauen
Die Erklärung der Vereinten Revolutionären Frauenbewegung schloss mit den Worten: „Als Frauen können wir unser Leben nicht der Gnade und Willkür faschistischer, sexistischer, nationalistischer und reaktionärer Regime ausliefern. Indem wir unsere Bindungen untereinander stärken, werden wir unseren gemeinsamen Kampf auf regionaler und globaler Ebene ausweiten. Wir werden uns durch unsere Organisation schützen, wir werden unsere Rechte durch Geschlechterbewusstsein schützen. Mit der Behauptung, dass wir zur Hoffnung und zu den Vorreiterinnen des weltweiten Frauenkampfes geworden sind, rufen wir alle Frauen in der Türkei und in Kurdistan auf, den Kampf zu intensivieren und in Richtung Erfolg zu schreiten.“