Kampf gegen Gewalt an Frauen in Amed

Die Stadt Amed hat mit der örtlichen Anwaltskammer eine Vereinbarung für den gemeinsamen Kampf gegen Gewalt an Frauen getroffen. Gewaltopfer sollen juristisch unterstützt und das städtische Personal entsprechend geschult werden.

Vereinbarung zwischen Stadt und Anwaltskammer

Die Stadt Amed (tr. Diyarbakir) hat mit der örtlichen Anwaltskammer eine Vereinbarung für den gemeinsamen Kampf gegen Gewalt an Frauen getroffen. Ein entsprechendes Protokoll wurde heute im Rathaus von Ko-Bürgermeisterin Serra Bucak (DEM) und dem Präsidenten der Anwaltskammer von Amed, Nahit Eren, unterzeichnet. Die Vereinbarung sieht juristische Unterstützung für von Gewalt betroffene Frauen und Fortbildungen für das städtische Personal vor.

Serra Bucak sagte bei der Unterzeichnung, die Vereinbarung zwischen Stadt und Anwaltskammer solle dazu beitragen, Gewalt gegen Frauen zu stoppen und ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen. Neben der Rechtshilfe für Gewaltopfer seien Bildungsprogramme geplant.

Der Anwaltskammerpräsident Eren wies auf zunehmende Fälle von Gewalt gegen Frauen hin und sagte, für die Betroffenen sei es oft schwierig, sich auf juristischem Wege zu wehren. Daher sei die Vereinbarung eine erfreuliche Entwicklung im Kampf für Frauenrechte.

In dem Protokoll wird festgehalten, dass geschlechtsspezifische Diskriminierung als Hauptursache für Gewalt gegen Frauen in allen Lebensbereichen bekämpft werden muss. Die Problematik sei in der Gesellschaft tief verankert, daher sollten Frauen „separat und speziell im Rahmen einer positiven Diskriminierung unterstützt werden“.

Amed wird seit März von den Ko-Bürgermeister:innen Serra Bucak und Doğan Hatun (DEM) regiert. Die Stadt stand seit 2016 fast durchgehend unter staatlicher Zwangsverwaltung, alle Maßnahmen für Geschlechergerechtigkeit wurden in dieser Zeit eingestellt. Erst nach den Kommunalwahlen am 31. März konnte in DEM-regierten Städten und Gemeinden in Nordkurdistan die Arbeit zur Förderung von Frauen und einem gleichberechtigten Zusammenleben wieder aufgenommen werden.