HDP-Frauen: Dem Patriarchat das Fürchten lehren

Der Frauenrat der HDP führt in der Türkei eine Kampagne gegen den patriarchalen Rollback durch. „Wir rufen alle Frauen auf, dem patriarchalen Herrschaftssystem durch den gemeinsamen Kampf das Fürchten zu lehren“, hieß es in einer Erklärung in Amed.

Im Rahmen der vom Frauenrat der Demokratischen Partei der Völker (HDP) vor zwei Tagen in Ankara eingeleiteten Kampagne „Der Frauenkampf ist überall!“ sind in zahlreichen Städten in der Türkei und Nordkurdistan Frauen auf die Straße gegangen.

Riha, Dersim, Şirnex

In Izmir, Riha (Urfa), Dersim, Şirnex (Şırnak), Muğla, Denizli, Semsûr (Adıyaman), Êlih (Batman) und Amed (Diyarbakir) wurden öffentliche Erklärungen abgegeben, mit denen Frauen deutlich machten, dass sie sich vom patriarchalen Herrschaftssystem und dem AKP/MHP-Regime nicht zum Schweigen bringen lassen und weiter ihre Rechte einfordern werden.

Muğla, Denizli und Semsûr

An einer Aktion im zentralen Stadtteil Ofis in Amed nahmen die HDP-Politikerinnen Pero Dündar und Hülya Alökmen Uyanik, Ayşe Gökkan als Sprecherin der Frauenbewegung TJA sowie Mitglieder der DBP und des HDP-Jugendrats teil. Uyanik, die Ko-Vorsitzende des HDP-Provinzverbands in Amed, erklärte in einer Rede, dass die auf einen Monat angelegte Kampagne sich gegen die Angriffe auf die Errungenschaften der Frauenbewegung richtet und überall stattfinden soll: Auf der Straße, im häuslichen Umfeld, im Parlament, bei der Arbeit, in Schulen und Universitäten.

Amed

„Wir Frauen sind stark, wenn wir zusammenhalten“, sagte die HDP-Politikerin, „Was uns am Leben hält, sind unser Kampf und die Solidarität untereinander. Deshalb rufen wir alle Frauen auf, dem patriarchalen Herrschaftssystem durch den gemeinsamen Kampf das Fürchten zu lehren. Für eine Welt, in der es sich leben lässt, müssen wir unsere Errungenschaften verteidigen. Zu dem geplanten Missbrauchsgesetz sagen wir: Keine Amnestie für Missbrauch. Gegen das verabschiedete Vollzugsgesetz, das für politische Gefangene den Tod und für organisierte Kriminelle und Gewalttäter die Freilassung bedeutet, werden wir weiter auf die Straße gehen. Wir werden es nicht zulassen, dass mit den frauenfeindlichen Zwangsverwaltern unsere Städte vermännlicht werden. Die genderparitätische Doppelspitze ist unsere lila Linie. Und gegen Femizide werden wir uns überall organisieren, weil wir es nicht ertragen können, auch nur eine weitere Frau zu verlieren.“