Nach langer Corona-Pause fand das Café der feministischen Organisierung „Gemeinsam Kämpfen“ in Hamburg im Stadteilzentrum Kölibri wieder statt. Thema war diesmal das Frauendorf Jinwar in Rojava. Es wurde berichtet, wie die Frauen und Kinder sich vor Ort organisieren, was ihre Beweggründe des gemeinsamen Zusammenlebens sind und wie daran gearbeitet wird, komplett autonom zu werden.
Es berichteten drei Frauen von Gemeinsam Kämpfen Hamburg, welche 2019 als Teil einer Delegation Nord- und Ostsyrien besuchten, um das Buch „Wir wissen was wir wollen – Frauenrevolution in Nord-und Ostsyrien“ über die kurdische Frauenbewegung in Nord- und Ostsyrien zu schreiben. Hierfür waren sie auch in Jinwar und interviewten die dort lebenden Frauen.
Viele der Zuhörerinnen waren aus der Nachbarschaft, und es gab Fragen und Überlegungen, wie ein Projekt wie Jinwar auch auf St. Pauli umgesetzt werden könne. So gab es regen Austausch über das gemeinsame Haushalten in Jinwar, über den Gesellschaftsvertrag in Rojava bis hin zu Frauenakademien vor Ort. Es wurde auch gefragt, warum es noch kein ähnliches Dorf in Deutschland gibt. Dazu passend wurde auf die Idee der Frauen in Jinwar Bezug genommen, welche sich wünschen, dass überall auf der Welt kleine Jinwars entstehen. Und seien es „nur“ zwei Häuser in einer Stadt, welche ein autonomer Ort für Frauen werden. Anja Flach von Gemeinsam Kämpfen sagte dazu, dass auch Cafés wie dieses als Ort zum Austauschen, zum gemeinsamen Lernen und zum Vernetzen schon ein Zusammenkommen im Sinne von Jinwar darstellt.
Abschließend wurde das Publikum noch über die aktuelle bedrohliche Lage in Kurdistan durch Angriffe der Türkei informiert.
Das nächsten Café von Gemeinsam Kämpfen findet am 15. November um 18 Uhr im Kölibri, Hein-Köllisch-Platz 11, in Hamburg statt.