Friedensmütter rufen PDK zum Dialog auf

Der Rat der Friedensmütter von Amed hat die südkurdische Regierungspartei PDK aufgefordert, die Zusammenarbeit mit der Türkei zu beenden und mit der PKK in einen Dialog zu treten.

Der Rat der Initiative der Friedensmütter in Amed (türk. Diyarbakir) hat die PDK-geführte Regierung Südkurdistans aufgefordert, ihre Zusammenarbeit mit dem türkischen Staat zu beenden und mit der PKK in einen Dialog zu treten. Ein innerkurdischer Konflikt und die damit einhergehende Aufhebung der kurdischen Errungenschaften seien nicht hinnehmbar, erklärte der Rat am Freitag. Ein „Bruderkrieg“ (kurd. Birakujî) hätte für die gesamte kurdische Gesellschaft existenzielle Folgen.

„Der Konflikt in Südkurdistan muss schnellstmöglich deeskaliert werden. Wir rufen Mesûd Barzanî auf, einzugreifen. Beide Seiten müssen der Birakujî-Politik uneingeschränkt den Rücken kehren und an den Verhandlungstisch. Wir wollen weder Blut noch Tränen sehen“, erklärte eine Sprecherin der Initiative.

Die Aktivistin Meryem Turan mahnte, die PDK dürfe sich nicht zum Handlanger anderer Staaten machen lassen. „Es ist inakzeptabel, Politik mit dem Blut unserer Kinder zu betreiben. Barzanî darf nicht vergessen, dass er seinen Sitz in Hewlêr dem gesamten kurdischen Volk zu verdanken hat.“

Die Initiative der Friedensmütter

Die Friedensmütter, eine Initiative von Müttern kurdischer Guerillakämpfer*innen, aber auch kurdischer Soldaten, haben es sich zum Ziel gesetzt, mit allen ihren Möglichkeiten gegen das Fortdauern des Krieges und für eine politische Lösung zu kämpfen. Sie setzen sich nicht nur für Frieden ein, sie stehen exemplarisch für ein ständiges dialogisches Engagement sowie für die Demokratisierung der Türkei. Die Initiative der Friedensmütter fordert eine Beendigung der kriegerischen und blutigen Auseinandersetzungen in der Türkei. Trotz ihrer Erfahrungen mit der Vertreibung aus den eigenen Dörfern und dem Tod vieler Familienangehörigen begrüßen die Frauen die immer wieder ausgerufenen einseitigen Waffenstillstände der PKK.