Die ezidische Frauenbewegung TAJÊ (Tevgera Azadiya Jinên Êzidî) hat in einem arabischen Dorf in Şengal ein Seminar durchgeführt. Hesewik liegt in dem überwiegend arabisch besiedelten Gebiet an der Grenze nach Nordsyrien. Inhaltlich ging es in dem Seminar um das Paradigma von Abdullah Öcalan, der am 4. April 73 Jahre alt wird.
Riham Hesen vom Leitungsrat von Şengal sagte auf der Versammlung: „Wir betrachten den 4. April als Geburtsstunde des Gedankens eines friedlichen Zusammenlebens der Völker und der Frauenbefreiung.“ Die kurdische Befreiungsbewegung habe mit sechs Personen begonnen und sei inzwischen auf Millionen Menschen angewachsen, weil die Vorstellungen Öcalans von einer gerechten Gesellschaftsordnung Hoffnung vermittelten. „Rêber Apo [Abdullah Öcalan] sagt, dass wir gegen die ganze Welt gewinnen können, wenn wir eine Einheit bilden. Wenn wir keine Einheit bilden, werden wir verlieren, auch wenn die ganze Welt uns beisteht“, so Riham Hesen.
Xezal Reşo, die Ko-Vorsitzende des Autonomierats von Şengal, erklärte: „Wir haben von Rêber Apo gelernt, wie wir uns für unsere Rechte einsetzen und uns verteidigen können.“ Vor allem beim Wiederaufbau nach dem IS-Massaker von 2014 in Şengal hätten Öcalans Gedanken eine maßgebliche Rolle gespielt: „Wir werden niemals vergessen, wer uns damals verraten hat. Wir werden auch nicht vergessen, wer unseren Hilferuf gehört und uns zur Hilfe geeilt ist. Rêber Apos Vorstellungen haben die Einheit der Bevölkerung von Şengal gestärkt und letztendlich haben wir es ihm zu verdanken, dass wir jetzt und hier zusammen gekommen sind. Deshalb kämpfen wir für seine Freilassung.“
Zur aktuellen Situation in Şengal sagte Reşo: „Der türkische Staat will den Irak in seine schmutzigen Pläne einbeziehen. Aus diesem Grund will die irakische Regierung uns mit Stacheldraht voneinander trennen. Von alleine würde sie das nicht tun. Wir wissen, dass die Türkei an diesem Plan beteiligt ist.“