Frauenprotest in Raqqa: „Schweigen bedeutet Zustimmung”

Der Frauenrat von Raqqa verurteilt die Ignoranz der internationalen Staatengemeinschaft und ihrer Organisationen angesichts der Verbrechen an den Frauen Efrîns und fordert ein Eingreifen gegen die türkisch-islamistische Besatzung.

Die an Frauen begangenen Verbrechen in der von der Türkei und ihren dschihadistischen Hilfstrupps besetzten nordsyrischen Region Efrîn haben einen neuen Höhepunkt erreicht: In den Zentren der Besatzungsmilizen werden verschleppte Frauen nackt gefoltert. Die Autonomieverwaltung Nord- und Ostsyriens, die „Bewegung für eine demokratische Gesellschaft“ (TEV-DEM) und verschiedene Frauenorganisationen in Syrien sehen die UNO, Russland, die USA und die internationale Koalition in der Verantwortung und fordern ein Eingreifen der internationalen Gemeinschaft.

Mit der selben Forderung trat am Sonntag auch der Frauenrat von Raqqa an die Öffentlichkeit. Bei einer Presseerklärung verurteilte Sewsen Hico im Namen des Frauenrats die Verbrechen an Frauen in Efrîn und prangerte die Ignoranz internationaler Staaten und ihrer Einrichtungen angesichts der Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen in den besetzten Gebieten Nord- und Ostsyriens an, die sich insbesondere gegen Frauen richten und somit einen Femizid darstellten. „Schweigen bedeutet Zustimmung”, sagte Hico. „Wer trotz der offensichtlichen Verbrechen in unseren Regionen weiterhin untätig bleibt, ist genauso verantwortlich dafür wie die Besatzer selbst.”

Der Frauenrat von Raqqa verlangt ein umgehendes Eingreifen der internationalen Gemeinschaft, damit die Besetzung Efrîns und aller anderen Regionen in Nord- und Ostsyrien beendet wird. Auch Institutionen, die sich für Frauenrechte einsetzen, müssten aktiv werden und die Verletzung der Rechte von Frauen stoppen, sagte Hico.