Frauenbewegung protestiert mit Töpfen und Pfannen
Aktivistinnen der Frauenbewegung TJA protestierten in Istanbul gegen die Verarmung und die Preissteigerungen. Die Aktion fand im Zusammenhang mit dem bevorstehenden 8. März statt.
Aktivistinnen der Frauenbewegung TJA protestierten in Istanbul gegen die Verarmung und die Preissteigerungen. Die Aktion fand im Zusammenhang mit dem bevorstehenden 8. März statt.
Die Bewegung Freier Frauen (TJA) hat ihre Aktivitäten zum bevorstehenden Frauenkampftag am Donnerstag in Istanbul mit einer Protestaktion gegen Frauenarmut und die ökonomische Krise gestartet. Mit Töpfen und Pfannen in den Händen zogen die Frauen über den Markt im Bezirk Bağcılar und erhielten große Unterstützung von Passant:innen und Händler:innen. Die Frauen erklärten: „Erdogan lebt in seinem Palast und muss dafür nicht bezahlen. Er muss nicht für das Brot rechnen, er muss sich nicht für das Brot anstellen, er macht sich keine Sorge, wie er sein Kind durchbringt. Wir akzeptieren die Verteuerungen nicht. Sie sagen uns, wir sollen uns mit dem, was wir haben, zufriedengeben. Wenn das so ist, dann soll er aus seinem Palast herauskommen und nicht dort leben. Wir als Frauen werden dieses System verändern. Unsere Töpfe sind leer. Ihr könnt nicht von den Armen nehmen und es den Reichen geben. Wir Frauen akzeptieren dies nicht.“
Saray’da yaşarken faturanın hesabını yapmıyor. Ekmek kuyruğuna girmiyor, çocuk yetiştirme kaygısı yok. Bize elinizdeki ile yetinin diyor; O zaman kendisi de Saray’da yaşamasın. Tencereler boş. Fakirden alıp zengine veremezsiniz.
— TJA İSTANBUL (@tjaistanbull) February 24, 2022
Biz kadınlar bu sistemi değiştireceğiz. @TJAMerkez pic.twitter.com/LyJ5ARrJwu
Aufruf zum 8. März
Die Frauen riefen zu einer großen Frauenversammlung am 6. März in Istanbul-Kadıköy auf. Die Veranstaltung findet unter dem Motto „Wir weiten den Widerstand gegen Armut, Gewalt und Ausbeutung aus! Wir haben die Kraft, etwas zu verändern!" statt.
Massive Preissteigerungen durch Kriegspolitik des Regimes
Nach Angaben der Handelskammer Istanbul sind die Einzelhandelspreise von Dezember 2021 auf Januar 2022 um 13,78 Prozent gestiegen. Im Vergleich zu Januar 2021 beträgt die Steigerung sogar 50,91 Prozent. Die Lebenshaltungskosten in der Türkei sind mittlerweile so weit gestiegen, dass immer mehr Menschen unter die Hungergrenze fallen. Währenddessen ist kein Ende der Inflation in Sicht. Hintergrund der Krise ist nicht nur die exportorientierte Niedrigzinspolitik Erdoğans, sondern vor allem auch die massiven Ausgaben in den Krieg in Kurdistan.