Frauen protestieren im Hamburger Rathaus gegen Krieg

Im Hamburger Rathaus ist gegen die türkische Invasion in Nordsyrien protestiert worden. Die Aktivistinnen stellten exemplarisch einzelne Schicksale von Frauen und Kindern aus Rojava vor und forderten Sanktionen gegen die Türkei.

Am Montagabend kamen Frauen im Café der Kampagne „Gemeinsam Kämpfen“ in Hamburg zusammen, um über die Situation in Rojava zu diskutieren und gemeinsam zu überlegen, wie Frauen dazu beitragen können, den Krieg stoppen.

Im Vorfeld des türkischen Angriffskriegs gegen Nordsyrien war die internationale Kampagne „Women Defend Rojava“ entstanden. Die Initiatorinnen riefen dazu auf, lokale Plattformen zu gründen, um die türkische Invasion zu stoppen und Rojava zu retten. In dem Aufruf hieß es: „Lasst uns die Hoffnung, die unsere Freundinnen in Rojava uns gegeben haben, auf der ganzen Welt verbreiten! Lasst uns unsere Freundinnen, die für alle Frauen weltweit kämpfen und uns mit ihrem heldinnenhaften Kampf vor den Massakern des IS geschützt haben nun mit all unserer organisierten Kraft von allen Orten der Welt aus verteidigen!“

In Hamburg wurde eine solche Plattform gegründet und am heutigen Dienstagvormittag eine erste Aktion durchgeführt. Zunächst gingen die Frauen der Plattform in das Foyer des Hamburger Rathauses, um dort ein Ende des Krieges zu fordern und die Anwesenden über die Situation in Rojava zu informieren.

Anschließend wurden vor dem Rathaus Biographien von Frauen und Kindern, die vom Krieg in Rojava betroffen sind, vorgestellt. So wurde die Geschichte von Muhammed Hamid erzählt, der durch Phosphorbomben schwerste Verbrennungen erlitt, und die Geschichte von Sarah, die ein Bein durch türkisches Bombardement verlor. Ebenso wurde die Geschichte der kurdischen Politikerin Havrin Khalaf dargestellt, die von Dschihadisten gelyncht wurde, die Geschichte der YPJ-Pressemitarbeiterin Dilovan Gever, die bei einem türkischen Luftangriff starb, und die Geschichte von Rojîn, die mit ihren Kindern auf der Straße lebt, nachdem sie aus Serêkaniyê (Ras al-Ain) flüchten musste.

Die Frauen forderten auf Transparenten und Schildern ein Ende des Krieges in Rojava, eine Flugverbotszone sowie ein Wirtschafts-und Waffenembargo gegen das türkische Regime.