Drei Tote bei türkischem Drohnenangriff in Rojava

Die Türkei setzt ihren Luftkrieg gegen Rojava unvermindert fort. Bei einem Drohnenangriff auf ein Fahrzeug wurden drei Menschen getötet, eine weitere Person wurde verletzt. Bei den Opfern handelt es sich um Zivilist:innen.

Zivile Opfer

In der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien sind drei Menschen durch einen Drohnenangriff der Türkei getötet worden, eine weitere Person wurde verletzt. Nach Angaben der Behörde für innere Sicherheit (Asayîş) ereignete sich der Luftschlag am Samstag gegen 10:00 Uhr Ortszeit (8:00 Uhr MEZ), als eine Killermaschine auf der vielbefahrenen Verkehrsstraße zwischen Til Berak (Tell Brak) und der weiter südwestlich gelegenen Metropole Hesekê ein Fahrzeug erfasste. Bei den Opfern handele es sich um Zivilist:innen, so die Asayîş. Unter den Getöteten seien auch eine Frau sowie ein Imam.

Asayîş: Feiges Kriegsverbrechen

Die Asayîş verurteilte den Angriff scharf. „Und wieder reiht sich ein Glied in die ohnehin endlos lange Kette der Verbrechen des Besatzerstaates Türkei an der Zivilbevölkerung in Nord- und Ostsyrien ein. Zivilist:innen gezielt zu bombardieren, ist ein Kriegsverbrechen“, hieß es in einer Erklärung der Behörde. Es sei ein „feiger Angriff“, der darauf abziele, die regionale Sicherheit zu stören. Die internationale Gemeinschaft müsste endlich konsequente Maßnahmen ergreifen, um die in Nord- und Ostsyrien begangenen Kriegsverbrechen zu beenden und die Türkei dazu zwingen, ihre Menschenrechtsverpflichtungen einzuhalten, forderte die Asayîş. Auch internationale Menschenrechtsorganisationen seien aufgerufen, zu handeln.

Unbeachteter Drohnenkrieg

Türkische Drohnenangriffe gehören seit Jahren zur Routine in den Gebieten der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES). Die Türkei führt einen von der internationalen Öffentlichkeit weitgehend unbeachteten Drohnenkrieg gegen die Region und begründet dies damit, „Terrorismus“ bekämpfen zu wollen. Damit verstößt das von Recep Tayyip Erdogan regierte Land gegen das Völkerrecht, doch Folgen haben diese Drohnenangriffe für Ankara nicht. Doppelte Standards im Umgang mit der kurdischen Bevölkerung gehören zum Muster der internationalen Politik.

Journalist:innen gezielt ermordet

Erst am Donnerstag hatte es einen weiteren gezielten Drohnenangriff der Türkei in der DAANES gegeben. Dabei waren die Journalist:innen Nazım Daştan und Cihan Bilgin getötet worden, ihr Fahrer wurde schwer verletzt. Sowohl Daştan als auch Bilgin arbeiteten seit vielen Jahren für kurdische Medien und berichteten zuletzt von der Front am Euphrat über die Angriffe der türkischen Armee und deren dschihadistischer Proxy-Truppe SNA auf die selbstverwaltete Region Nord- und Ostsyrien. Nach Angaben der Nachrichtenagentur ANHA, deren Korrespondentin Cihan Bilgin gewesen ist, war ihr Fahrzeug deutlich als „Presse“ gekennzeichnet.