Türkei bombardiert Weizendepot in Nordsyrien

Im nordsyrischen Sirrîn ist ein Weizendepot von einer türkischen Drohne erfasst worden, rund 300 Tonnen Getreide wurden vernichtet. Die Versorgung der lokalen Bevölkerung durch die Volksbäckereien ist akut gefährdet.

300 Tonnen Getreide vernichtet

In der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien ist ein Weizendepot von einer unbemannten Drohne der türkischen Armee bombardiert worden. Wie örtliche Behörden der Demokratischen Selbstverwaltung (DAANES) am Samstag mitteilten, wurden bei dem Angriff auf das Getreidelager mindestens 300 Tonnen Weizen vernichtet. Menschen wurden demnach nicht verletzt.

Der Drohnenangriff ereignete sich am Nachmittag in der Gemeinde Sirrîn (Sarrin), die rund 40 Kilometer südlich von Kobanê liegt. Gulîstan Şêx, die Ko-Vorsitzende der kantonalen Entwicklungsgesellschaft des Kantons Firat ist, verurteilte die Attacke scharf. Durch den Verlust des in dem Depot gelagerten Weizens könne die Versorgung der lokalen Bevölkerung durch die Volksbäckereien nicht mehr sichergestellt werden.

Nicht nur Sirrîn wurde bombardiert. Auch das östlich von Kobanê gelegene Dorf Metin nahm die türkische Armee heute ins Visier, jedoch mit schwerem Maschinengewehrfeuer. Ob Menschen zu Schaden gekommen sind, war laut Sicherheitsbehörden zunächst nicht bekannt. Früher am Tag waren jedoch bei einem türkischen Drohnenangriff auf ein Auto drei Menschen in der Nähe von Til Berak getötet worden, eine weitere Person wurde schwer verletzt. Am Donnerstag hatte die Türkei mit Nazım Daştan und Cihan Bilgin zwei Journalist:innen durch einen Drohnenschlag gezielt ermordet.