Die kurdische Arbeiterpartei PKK feiert heute ihr 42-jähriges Bestehen. Die Gemeinschaft der Frauen aus Kurdistan nahm dies zum Anlass, Geburtstagsgrüße zu senden und daran zu erinnern, dass die Geschichte der PKK eine Geschichte der Frauenbefreiung ist.
42 Jahre sind mittlerweile vergangen, seitdem in Fis, einem Dorf in Licê bei Amed, die Arbeiterpartei Kurdistans (Partiya Karkerên Kurdistanê, PKK) gegründet wurde. Die Gemeinschaft der Frauen Kurdistans (Komalên Jinên Kurdistanê, KJK) nahm dies zum Anlass, revolutionäre Geburtstagsgrüße zu senden.
Die Geschichte der PKK ist eine Geschichte der Frauenbefreiung. Schon in ihrem ersten Programm forderte die PKK volle Gleichheit von Männern und Frauen in allen sozialen und politischen Aspekten. Die kurdische Befreiungsbewegung bewertet die Frauenfrage nicht als individuelle Frage der Frauen, sondern als gesellschaftliche Frage mit historischen Ursachen. Die Lösung dieser Frage wird anderen Schritten der Entwicklung des Kampfes um Freiheit nicht untergeordnet, sie steht im Zentrum aller Anstrengungen. Denn die Analyse der PKK lautet, dass Kapitalismus ohne die Ausbeutung der Frau nicht möglich ist. Erst mit der Befreiung der Frau als die unterdrückteste Nation und das versklavteste Wesen werden entscheidende Schritte im Kampf gegen den Kapitalismus gegangen werden können, so die Maxime. Aus diesem Grund haben Frauen in der Revolution Kurdistans von Beginn an eine Avantgarderolle eingenommen, vor allem innerhalb der Bewegung, und sind so zu einer ideologischen Kraft geworden.
Dieser Schritt wäre niemals möglich gewesen, wenn die PKK die Geschlechterfrage nicht ins Zentrum ihres Paradigmas gestellt hätte, erklärt die KJK-Koordination in ihrer Grußbotschaft, und weist insbesondere auf die Rolle der Partei der freien Frau in Kurdistan (Partiya Azadiya Jinê ya Kurdistanê, PAJK) hin. „Unter der Federführung von PKK und PAJK ist der Befreiungskampf nicht nur gewachsen, er hat die Realität der freien Frau manifestiert.” Die Grundprinzipien der Frauenbefreiungsideologie sind neben dem Patriotismus ein Leben auf Basis des freien Denkens und freien Willens, die Selbstorganisierung, Entschlossenheit zum Kampf und Ästhetik. „Heute hat die PKK ein Niveau erreicht, an dem sich linke und sozialistische Bewegungen und Menschen auf der Suche nach Freiheit orientieren können. In ihrem 43. Kampfjahr wird sie dem Paradigma der demokratischen Moderne und der demokratischen Nation mit einem noch stärkeren Grundgerüst begegnen.”
„Was die PKK vor allem ausmacht ist, dass sie die Bedingungen für die Befreiung der Frau schafft. Leben heißt, wenn die Gesellschaft sich ausbildet, Kraft gewinnt und siegt. Das Leben kann nur einen Sinn finden, wenn sich die Gesellschaft befreit, wenn sich Fleiß und Willenskraft in diese Richtung entwickeln, sonst hat der Kampf keine Bedeutung. Das wichtigste Ziel unseres Kampfes ist die Befreiung der Frau. Wenn die Frau in diesem Sinne Kraft gewinnt, heißt das, dass die Gesellschaft frei wird. Sie ist das Maß für die Entwicklung der Gesellschaft und die Garantie dafür. Wenn das Leben in der gesellschaftlichen Realität Kurdistans einen Sinn haben soll, muss diese Dimension der Freiheit erreicht werden. Deswegen führen wir diesen Krieg.” – Abdullah Öcalan
Mit aller Entschlossenheit will sich die KJK-Koordination am „Marsch der Freiheit” beteiligen, ohne von der Linie Abdullah Öcalans abzuweichen, heißt es weiter. Der Kampf gegen den „genozidalen Krieg” des türkischen Staates sowie gegen Kollaboration werde ebenso entschieden fortgesetzt wie die Offensiven „Schluss mit Isolation, Faschismus, Besatzung – Zeit für Freiheit”, „Freie Frauen gegen Femizid” und „Zeit für die Verteidigung der Gesellschaft”. Denn nur eine Haltung, die sich an der Linie des Apoismus an einer einwandfreien Parteiwerdung und dem Aufbau einer demokratischen Nation in allen Bereichen des Lebens orientiert, wird Erfolg bringen und uns zur Freiheit von Rêber Apo, der Befreiung Kurdistans, und somit zum Sieg führen.” In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch, PKK.
