Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen sind am gestrigen Sonntag hunderttausende Menschen überall auf der Welt gegen sexuelle Gewalt auf die Straße gegangen. Eine der zahlreichen, kraftvollen feministischen und antirassistischen Demonstrationen gegen patriarchale Gewalt fand unter dem Motto „Unser Leben, unser Widerstand! Brecht das Schweigen – Nieder mit dem System!“ am Samstagnachmittag in Berlin statt. An der von einem breiten feministischen Bündnis getragenen Demonstration beteiligte sich auch ein von Aktivistinnen der JXK und Jinên Ciwan ên Azad geführter kurdischer Block. Rund tausend Teilnehmerinnen waren gekommen, um mit ihrem Protest der Gewalt gegen Frauen ein Ende zu setzen und Patria, Minerva, Maria Teresa, Dedé, den Mirabal-Schwestern und „den Mariposas“ (Schmetterlingen) aus der Dominikanischen Republik zu gedenken.
Gewalt gegen Frauen hat System
Die Frauen brandmarkten sexualisierte Gewalt als Alltagsphänomen und machten klar: „Gewalt gegen Frauen hat System. Sie ist überall gegenwärtig: zu Hause, auf der Straße, am Arbeitsplatz, in den Gerichten, in den Psychiatrien, in den Knästen. Seit jeher wird Gewalt als Mittel benutzt, um Frauen zu unterdrücken. Sie wird benutzt, um uns zum Schweigen zu bringen, uns zurechtzuweisen und an uns ein Exempel zu statuieren. Sie lassen uns wissen, was passiert, wenn wir Widerstand leisten und nicht gehorchen. Wir werden uns nicht fügen!
Der Femizid ist global. Millionen von Frauen bangen täglich um ihr Leben, Millionen werden von ihren Partnern getötet, sterben durch Kapitalismus, Militarismus, den Staat. Frauen, die Asyl suchen, schwarze Frauen, Frauen of Color leiden unter Rassismus, Einschüchterung und Ausgrenzung.
Die Gesellschaft normalisiert diese Formen der Unterdrückung und will uns unsichtbar machen. Unsere Körper sind nicht eure Schlachtfelder! Wir bleiben nicht unsichtbar und stumm! Frauen organisieren sich in Selbstverteidigung und Solidarität! Gewalt wird uns nie zum Schweigen bringen!“