Die Gemeinschaft der Freien Frauen Ostkurdistans (Komalgeha Jinên Azad ên Rojhilatê Kurdistan – KJAR) hat Anfang April ihren 3. Kongress unter dem Motto „Wir werden mit der Organisierung der Frauen in Ostkurdistan die demokratische Nation aufbauen“ durchgeführt. Der Kongress wurde von Dîlan Cûdî aus der Koordination der KJAR mit einer Gedenkminute für die Gefallenen eröffnet. Cûdî wies in ihrer Rede darauf hin, dass den Frauen und der gesamten Bevölkerung klar sei, dass Regierungen keine Freiheit bringen. Sie erklärte: „Deshalb wird das freie Leben unter der Führung der kurdischen Frauen aufgebaut. Wir haben uns selbst der Frauenbefreiungsideologie verpflichtet. Als Frauen führen wir einen gnadenlosen Kampf gegen die Besatzer und Massenmörder an.“
Anschließend wurde der politische Prozess in der Region bewertet und die Organisierung der Selbstverteidigung diskutiert. Auf dem Kongress wurde eine Reihe von Beschlüssen für die Arbeit der kommenden zwei Jahre beschlossen. Dabei soll der „radikale Kampf“ für die Freiheit von Abdullah Öcalan und „die Zerschlagung des Imrali-Systems“ eine zentrale Rolle spielen. Insbesondere der Kampf gegen die kapitalistische Moderne und gegen den Spezialkrieg sollen unter anderem auch durch die Ausweitung der sprachlichen und kulturellen Arbeit ausgeweitet werden. Die Kultur Ostkurdistans, mit ihren Wurzeln, die bis ins Neolithikum reichen, soll analysiert und eine entsprechende Broschüre erarbeitet werden. Weiterhin werden Kampagnen zur Frauenbefreiung und zur Lösung konkreter Probleme von Frauen stattfinden. So soll die gesamte Bevölkerung erreicht werden. Die Kampagnen werden sich mit Themen Kinderehen, Gewalt gegen Frauen, Vergewaltigung, Prostitution und Hinrichtungen befassen. Eine große Gesamtkonferenz der Frauen Ostkurdistans soll vorbereitet werden.
Vergeltungsaktionen gegen Vergewaltiger
Insbesondere gegen Vergewaltigungen, Hinrichtungen und Zwangsprostitution kündigt die Frauenbewegung Vergeltungsaktionen an. Weiterhin sollten „wirksame Aktionen für die Freiheit politischer Gefangener wie Zeynep Celaliyan und anderer Frauen“ stattfinden.
Neue Leitung gewählt
Nach der Planung wurden 15 Frauen zur neuen Leitung von KJAR gewählt. Peyman Viyan aus der Leitung der KJAR schloss den Kongress mit den Worten: „Wir haben einen erfolgreichen Kongress durchgeführt. Ich glaube fest daran, dass die Entscheidungen auf dem Kongress eine Hoffnung für alle Völker und insbesondere für die freiheitsliebenden Frauen darstellen werden.“