Amed: „Grüße an die Frauenrevolte in Rojhilat und Iran“

Auf der Stadtmauer von Amed haben Frauen Solidarität mit der Frauenrevolte in Rojhilat und Iran demonstriert: „Wir grüßen alle, die Widerstand leisten, und insbesondere die kämpfenden Frauen, die sich nicht beugen lassen.“

Aktivist:innen der Frauenbewegung TJA (Tevgera Jinên Azad) und Mitglieder des Frauenrats der HDP und des Frauenvereins Rosa haben auf der Stadtmauer im Altstadtbezirk Sûr in Amed (tr. Diyarbakir) Solidarität mit der nach dem gewaltsamen Tod der 22-jährigen Kurdin Jîna Mahsa Amini in Rojhilat (Ostkurdistan) und Iran ausgebrochenen Revolte demonstriert.

Die Teilnehmenden an der Aktion am Freitag, darunter die HDP-Abgeordneten Ayşe Acar Başaran, Feleknas Uca, Remziye Tosun, Dersim Dağ, Gülistan Kılıç Koçyiğit und Dilan Dirayet Taşdemir sowie die stellvertretende ESP-Vorsitzende Beycan Taşkıran, rollten ein Transparent mit einem Foto von Jîna Mahsa Amini und der Aufschrift „Serhildana jinan silav dikin, jin jiyan azadî!” (Wir grüßen die Frauenrevolte, Frau Leben Freiheit!) aus und hielten Schilder hoch, auf denen auf Türkisch, Arabisch, Persisch und Kurdisch „Femizide stoppen!“ stand.

Die Sprecherin des HDP-Frauenrats, Ayşe Acar Başaran, sagte auf der Demonstration, Jîna sei ermordet worden, weil sie gegen das patriarchale Herrschaftssystem protestiert habe: „Jîna war eine kurdische Frau und wurde ermordet. In Kurdistan und der Türkei morden die militaristischen, monistischen, sexistischen und nationalistischen Machthaber. Frauen werden von Männern angegriffen, die in der Gesellschaft dazu angestachelt werden. Dieses von Männern dominierte System hat zur Folge, dass Frauen täglich belästigt und vergewaltigt werden. Im Iran, in Afghanistan, in der Türkei, überall auf der Welt wird nicht auf diejenigen reagiert, die Gewalt gegen Frauen ausüben. Frauen, die sich dagegen wehren, werden zur Zielscheibe. Seit dem Tag, an dem Jîna ermordet wurde, ist in Rojhilat und im Iran ein Aufstand unter der Führung von Frauen entstanden."

Gruß an alle, die sich nicht beugen lassen

Ayşe Acar Başaran wies darauf hin, dass die Proteste in Iran und Rojhilat von der Regierung mit einem Gewaltapparat unterdrückt werden: „Dutzende von Frauen und Männern wurden in diesen wenigen Tagen massakriert. Doch die Menschen geben den Widerstand nicht auf. Wir grüßen alle, die Widerstand leisten, und insbesondere die kämpfenden Frauen, die sich nicht beugen lassen. Die Freiheit der Frauen wird die Gesellschaft befreien und ,Jin Jiyan Azadî' in der ganzen Welt zu hören sein. Wir werden weiterhin für Freiheit und gegen dieses uns aufgezwungene Regime kämpfen. Keine Macht wird sich gegen den Willen und den Einspruch der Frauen durchsetzen können. Weder das iranische Regime noch das monistische Regime, das diesem Land auferlegt wurde, werden den Kampf der Frauen zurückdrängen. Wir sind diejenigen, die befreien. Wir werden diejenigen sein, die die Gesellschaft befreien. Grüße an die Frauen, die in Iran und Rojhilat Widerstand leisten."