Am Samstag findet in Köln eine von kurdischen Verbänden organisierte Großdemonstration für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage statt. Auftakt ist um 11 Uhr an der Deutzer Werft, die Demonstration soll um 12.30 Uhr beginnen. In ganz Deutschland und in mehreren Nachbarländern wird zur Teilnahme mobilisiert. Dutzende kurdische Organisationen haben ihre Unterstützung für die Demonstration in Köln zum Ausdruck gebracht. Auch zahlreiche internationalistische und demokratische Organisationen rufen dazu auf, am Samstag für die Freiheit von Öcalan auf die Straße zu gehen.
Um für die Demonstration zu werben, wird an vielen Orten das persönliche Gespräch mit potentiellen Teilnehmenden gesucht. In Bonn haben Aktivist:innen des kurdischen Gesellschaftszentrums und der kurdischen Frauenbewegung Gewerbetreibende angesprochen und Hausbesuche durchgeführt. Mit dabei war auch der Vorsitzende der Islam-Bewegung Kurdistans, Hafız Ahmet Turhallı. Die Aktivist:innen informierten in von Kurd:innen häufig frequentierten Kaffeehäusern und Lokalen über den Hintergrund und die Bedeutung der Demonstration. Frauen besuchten kurdische Familien, um über die Großveranstaltung zu sprechen und den Zusammenhalt in der Community zu stärken. Die Demonstration am 16. November wird von einem Frauenblock angeführt werden.
Hintergrund: Öcalan und die kurdische Frage
Abdullah Öcalan wird seit dem 15. Februar 1999 als politische Geisel auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali im Marmarameer festgehalten. 43 Monate lang drang kein Lebenszeichen von ihm und seinen drei Mitgefangenen nach außen. Am 23. Oktober konnte der DEM-Abgeordnete Ömer Öcalan das Inselgefängnis besuchen und anderthalb Stunden mit seinem Onkel sprechen. Er teilte anschließend mit, dass Öcalan bei guter Gesundheit sei und Grüße ausrichten lasse. Zuvor war aufgrund der strikten Kontaktsperre nichts über seinen Zustand bekannt. Abdullah Öcalan sagte seinem Neffen bei dem Besuch: „Die Isolation geht weiter. Wenn die Bedingungen entstehen, habe ich die theoretische und praktische Kraft, diese Phase von der Grundlage des Konflikts und der Gewalt auf eine rechtliche und politische Grundlage zu lenken.“