8M Bündnis Köln: „Feministisch kämpfen – gegen Patriarchat, Krise und Faschismus!“

Das 8M Bündnis Köln ruft am 8. März zur Demonstration „Heraus zum internationalen feministischen Kampftag: Feministisch kämpfen – gegen Patriarchat, Krise und Faschismus!“ auf. Die Aktion startet um 18.00 Uhr auf dem Roncalliplatz.

Schon die Proteste gegen den sogenannten „Marsch für das Leben“ im September letzten Jahres zeigten, dass sich die Kölner:innen einem antifeministischen Rechtsruck von Ultrakonservativen, Rechten und christlichen Fundamentalist:innen entgegenstellen. Dies soll nach dem Willen des 8M Bündnis Köln am diesjährigen 8. März weitergeführt werden. Seit mehr als 100 Jahren gehen Frauen und Queers auf die Straße, um Widerstand gegen patriarchale Unterdrückung und Ausbeutung zu leisten. Sie kämpfen für sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung, gegen unbezahlte Sorge- und Hausarbeit und ökonomische Abhängigkeiten, sowie (sexualisierte) Gewalt.

Strukturelle Ungleichheit und Gewalt im Privaten wie im Öffentlichen seien dennoch weiterhin allgegenwärtig, betont das Bündnis. „Wo jetzt erkämpfte feministische Errungenschaften durch einen weiteren Rechtsruck infrage gestellt werden, gilt es, umso entschlossener zusammenzuhalten und die Befreiung von patriarchalen, rassistischen und kapitalistischen Zuständen voranzutreiben. Hierbei müssen wir uns über die falschen Ansätze des neoliberalen ‚Feminismus‘ klar werden“, erklärt Pressesprecherin Luzie Stift.

Deutlich werde hier der Zusammenhang zu den Pflegestreiks der letzten Jahre. Diese hätten herausgestellt, dass im Namen von Gleichstellungspolitik, die ökonomische und reproduktive Krise auf dem Rücken von Frauen und Queers ausgetragen wird. Durch die erzwungene Vereinbarkeit von Lohn- und Sorgearbeit zugunsten von Profitmaximierung seien sie nach wie vor doppelbelastet und ausgebeutet. Auch die rassistische Ausweisung des Patriarchats möchte das 8M Bündnis Köln herausstellen. Die von der Regierung ausgerufene „feministische Außenpolitik“ wird ebenfalls kritisiert. So verschleiere diese die patriarchalen Zustände in diesem Land als Problem der „Anderen“, habe so Rassismus geschürt und auch die AfD mit auf den Weg zur potentiellen Regierungsbeteiligung gebracht.

Diese würde die ohnehin schon rückwärtsgewandten Familien- und Geschlechterverhältnisse noch weiter zuspitzen und lang erkämpfte Fortschritte zurückdrängen, so das Bündnis. „Die AfD steht für die Einschränkung der Selbstbestimmung und Unterdrückung von Frauen und Queers, die Abwälzung von Sorgearbeit auf unter- und unbezahlte Frauen und Queers, Verbot und Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Beispiele für rechtsradikale Vorbilder in Regierungspositionen gibt es leider schon zu genüge.“

„Wir befürchten, dass es über einen aktuellen patriarchalen Status quo hinaus, zu einem Rückbau feministischer Errungenschaften kommen kann“, so Luzie Stift. Deshalb rufen wir auch in diesem Jahr wieder zu einem entschlossenen Widerstand gegenüber Patriarchat und Rassismus auf. Wir gehen antifaschistisch, antikapitalistisch, antikolonial und queer auf die Straße – für einen solidarischen Feminismus.“

Titelbild: Kurdisch-internationalistische Demonstration zum Frauenkampftag am 8. März 2021 in Straßburg