8. März in Celle: Krach für Selbstbestimmung und Gerechtigkeit
In Celle findet zum internationalen Frauenkampftag am 8. März eine „Krach-Demo für Selbstbestimmung und Gerechtigkeit“ statt. Ein breites Bündnis lädt zur Teilnahme ein.
In Celle findet zum internationalen Frauenkampftag am 8. März eine „Krach-Demo für Selbstbestimmung und Gerechtigkeit“ statt. Ein breites Bündnis lädt zur Teilnahme ein.
Bereits seit einigen Jahren veranstalten Initiativen und Organisationen in Celle am 8. März, dem Internationalen Frauenkampftag, eine bunte Lärm-Demonstration mit anschließender Kundgebung, an der Menschen jeden Alters teilnehmen. Auch in diesem Jahr rufen die feministische Organisierung „Gemeinsam Kämpfen - für Selbstbestimmung und demokratische Autonomie", das Autonome Frauenhaus Celle e.V., der Dachverband des Êzîdischen Frauenrats e. V. (SMJÊ), der FrauenDiversKinder Treff der Solidarischen Initiative Neuenhäusen, die Gruppe LIST (Land in Sicht Transition), der GEW-Kreisverband und der DGB-Kreisvorstand Celle sowie Women Defend Rojava wieder zu einer Krach-Demonstration auf.
Alle Interessierten sind eingeladen, sich am Freitag, den 8. März 2024, um 17 Uhr auf dem Gertrud-Schröter-Platz (ehem. Thaerplatz, vor der Congress Union) einzufinden und an der geplanten Demonstration teilzunehmen. Mitgebracht werden kann alles, was Lärm macht. Im Anschluss an die Demonstration findet ab ca. 17:45 Uhr eine Kundgebung auf der Stechbahn statt.
In dem Aufruf zu der Bündnisdemonstration heißt es: „Ins Leben gerufen wurde der Internationale Frauenkampftag im frühen 20. Jahrhundert auf Initiative der Frauenrechtlerin Clara Zetkin. Seit 1911 feiern Frauen und Menschen weiterer unterdrückter Geschlechter weltweit diesen Tag, an dem auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird.
So ist bspw. der Pflegenotstand zu einem geflügelten Wort der Gegenwart geworden – mehr als 80 Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Pflegekräfte in Deutschland sind Frauen. Typische Frauenberufe sind oft gerade die mit niedriger Bezahlung und schlechten Arbeitsbedingungen. Abseits des Berufes sieht das nicht besser aus – vor wenigen Tagen veröffentlichte das Statistische Bundesamt das Ergebnis der sog. Zeitverwendungserhebung, die alle zehn Jahre durchgeführt wird: Unbezahlte Arbeit wird weiterhin zum Großteil von Frauen geleistet: Im Schnitt verbringen Frauen rund 44 Prozent mehr Zeit mit sogenannter Sorgearbeit.
Sexualisierte Gewalt bleibt ein immens wichtiges Thema. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland fast 12.000 Fälle von Vergewaltigung und sexueller Nötigung polizeilich erfasst - das entspricht mehr als 32 Fällen pro Tag! Und es ist kein Geheimnis, dass die Dunkelziffer in diesem Bereich um ein Vielfaches höher liegt. In Deutschland wird noch immer jeden dritten Tag ein Feminizid begangen. Erst kürzlich, am 21. Januar 2024, starb Terry, Mutter zweier Kinder, in Backebergsmühle bei Hermannsburg durch die Hand ihres Ex-Partners. Auch über sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe wird immer häufiger berichtet. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Krieg in Europa, im Nahen Osten oder andernorts tobt.
Nicht an einem Tag, sondern jeden Tag muss Frauentag sein! Mit diesem Ziel widmen sich unzählige Frauen, Trans-, Inter- und nicht-binäre Personen Tag für Tag dem Kampf gegen das Patriarchat, denn so wie es ist, kann es nicht weitergehen. Gemeinsam mit Millionen Menschen weltweit gehen wir am 8. März 2024 auch in Celle wieder auf die Straße, um für unsere Rechte, für Gleichstellung und für ein Leben frei von Gewalt zu demonstrieren! Seid dabei!“