Zwei politische Gefangene nach 30 Jahren im Kerker freigelassen

Nach dreißig Jahren Haft in der Türkei wurden die beiden politischen Gefangenen Lokman Laçin und Kamuran Reşît Bekir aus dem Gefängnis in Bolu entlassen.

Lokman Laçin und der aus Rojava stammende Kamuran Reşit Bekir befanden sich dreißig Jahre als politische Gefangene in türkischer Haft. Nun wurden sie endlich freigelassen. Vor dem Gefängnis in Bolu wurde Lokman Laçin von seinen Angehörigen und dem Ko-Vorsitzenden des Gefangenensolidaritätsvereins MATUHAYDER, Mehmet Şafi Erol, und Mitgliedern des Vereinsvorstands begrüßt.

Ohne Öcalans Freiheit ist niemand von uns frei“

Lokman Laçin erklärte nach seiner Entlassung: „Wir haben größte Unterdrückung erlebt und diese dauert weiter an. Niemand von uns wird frei sein, solange Abdullah Öcalan nicht frei ist. Ich hatte Freunde, die in diesem Kampf ihr Leben verloren haben. Ich gedenke ihrer voller Respekt und werde versuchen, ihrer würdig zu sein.“

Lokman Laçin wurde am 24. September 1993 in Mêrdîn verhaftet und von einem der berüchtigten Staatssicherheitsgerichte (DGM) wegen „Störung der Einheit und Integrität des Staates“ zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Er saß in sieben verschiedenen Gefängnissen ein.

Kamuran Reşit Bekirs Tortur geht weiter

Kamuran Reşit Bekir stammt aus Rojava. Er wurde nicht entlassen, sondern zur Polizeistation von Bolu gebracht, von wo aus er in Abschiebehaft verlegt wurde. Ihm droht nun die Auslieferung an das Regime in Damaskus oder an die Söldner in den besetzten Gebieten in Nordsyrien.