Zürich: Die Zeit ist gekommen – Isolation durchbrechen

In Zürich hat eine Demonstration gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan stattgefunden. Die Teilnehmer*innen forderten die internationalen Kräfte auf, angesichts der Verbrechen der Türkei nicht zu schweigen.

Die Hungerstreiks gegen die Isolation des Vordenkers der kurdischen Freiheitsbewegung Abdullah Öcalan haben die kritische Phase längst überschritten. Um auf die Forderungen der Hungerstreikenden aufmerksam zu machen, finden europaweit Aktionen und Demonstrationen statt.

In Zürich demonstrierten am Samstag zahlreiche Menschen unter dem Motto „Leyla Güven ist unsere Würde, ihre Forderungen sind auch unsere Forderungen“. Die Demonstrant*innen wandten sich gegen die verschärfte Isolationshaft für Öcalan und forderten dessen Freilassung. Öcalan sitzt seit 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali in der Türkei in Haft. Er ist der einflussreichste Akteur für eine Lösung der kurdischen Frage. Für die Beendigung seiner Isolation und Friedensverhandlungen zwischen der türkischen Regierung und der PKK begann die kurdische Politikerin Leyla Güven am 7. November 2018 einen Hungerstreik. Ihrem Protest haben sich mittlerweile Hunderte politische Gefangene und Aktivist*innen angeschlossen.

Die Demonstration in Zürich startete am Rathausplatz und führte unter einem bunten Fahnenmeer bis zum Werdmühleplatz. Die zentrale Parole lautete „Die Zeit ist gekommen – Isolation durchbrechen“. Die Teilnehmer*innen trugen Transparente mit Aufschriften wie „Freiheit für Öcalan“ und riefen immer wieder „Es lebe der Widerstand der Gefangenen“. Am Werdmühleplatz fand anschließend eine Kundgebung statt. In Redebeiträgen wurden die internationalen Kräfte auf das Schärfste kritisiert und aufgefordert, angesichts der Verbrechen des türkischen Staates nicht mehr zu schweigen. Solidarische Menschen und „Freundinnen und Freunde des kurdischen Volkes“ wurden dazu aufgerufen, auf die Straße zu gehen, um Europa zum Handeln zu bewegen. Jede Person, die sich als sozialistisch oder patriotisch bezeichnet, müsse in der kritischen Phase des Hungerstreiks ihren Pflichten nachkommen und aktiv für die Forderungen der Hungerstreikbewegung werden, hieß es in den Redebeiträgen.

Mit gemeinsamen Parolerufen endete die Kundgebung.