Vor dem Europarat im französischen Straßburg haben sich Mitglieder der kurdischen Jugendbewegung am Montag zu einer Aktion des zivilen Ungehorsams versammelt. Anlass sei die „Ignoranz” gegenüber den als unmenschlich bezeichneten Haftbedingungen, denen Abdullah Öcalan seit 1999 auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali ausgesetzt ist. „Wir nehmen seinen heutigen Geburtstag als Motiv, das Schweigen angesichts der Totalisolation auf Imrali anzuprangern und Europa aufzufordern, von seiner schmutzigen Politik gegen Rêber Apo abzusehen“, lautete es in einer Stellungnahme.
Die an dem Protest beteiligten Aktivist:innen konnten die Kontrollen vor dem Gebäude überwinden und in das Gelände eindringen. Am Eingang des Europarats ketteten sich einige von ihnen an, während andere ein Transparent ausrollten, auf dem unter anderem eine PKK-Fahne abgebildet ist. „Seit über 23 Jahren dauert die auf Totalisolation ausgerichtete Ausnahmesituation innerhalb des Foltersystems Imrali an. Diese Gefangenschaft soll zum Normalzustand der Gesellschaft gemacht werden“, erklärte eine Aktivistin.
Die kurdische Jugendbewegung sei entschlossen, ihre Aktionen in Europa fortzusetzen, bis eine Nachricht von Abdullah Öcalan an die Außenwelt dringt, hieß es weiter. Das Hauptanliegen sei jedoch nach wie vor, den kurdischen Vordenker in Freiheit zu sehen. „Unsere Verbundenheit gilt dem Weg, den Rêber Apo uns mit seinem Paradigma öffnete. Wir sind nicht gewillt, von diesem Weg abzukommen. Das kurdische Volk wird sich der ungerechten Politik nicht beugen.“
Die Aktion wird zur Stunde weiter fortgesetzt.