Ziviler Ungehorsam in Bern

In Bern hat eine Spontandemonstration zum Büro von Amnesty International stattgefunden, um auf den kurdischen Hungerstreik gegen die Isolation aufmerksam zu machen.

Um auf die Totalisolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan und den von der HDP-Abgeordneten Leyla Güven initiierten Hungerstreik aufmerksam zu machen, hat in Bern eine Spontandemonstration zum Büro von Amnesty International stattgefunden.

Die Aktivistinnen und Aktivisten der kurdischen Jugendbewegung trugen ein Transparent zum Hungerstreik und Fotos von Leyla Güven. Im AI-Büro überreichten sie ein Informationsdossier zum Thema. Die Mitarbeiter*innen versicherten, sowohl die Isolation Öcalans als auch den Hungerstreik genau zu verfolgen. Für Montag kündigten sie einen Besuch des Hungerstreiks vor dem Sitz der Vereinten Nationen in Genf an.

 

Der Hungerstreik von Leyla Güven

Abdullah Öcalan, Vordenker der kurdischen Freiheitsbewegung, befindet sich seit seiner Verschleppung im Februar 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali im Marmarameer in Haft. Der letzte Besuch seiner Anwälte fand vor fast acht Jahren statt. Seit Abbruch der Friedensverhandlungen mit der PKK durch die türkische Regierung im Jahr 2015 wird Öcalan von der Öffentlichkeit abgeschottet.

Leyla Güven fordert mit ihrer Aktion Bedingungen für Öcalan, in denen er als Vorsitzender einer legitimen Bewegung leben und arbeiten kann, um so zur Lösung der kurdischen Frage beizutragen. Ihrem Protest haben sich in der Zwischenzeit etliche Menschen angeschlossen.

Nach dem letzten Familienbesuch im September 2016 war Abdullah Öcalans Bruder Mehmet erstmalig wieder am 12. Januar für ein 15-minütiges Gespräch auf Imrali. Die Hungerstreikenden erklärten anschließend, dass ihre Forderung damit nicht erfüllt sei.