Zentrale Kundgebung gegen Ignoranz Europas

Angesichts der Ignoranz der EU und ihrer Institutionen gegenüber der Hungerstreikbewegung, die maßgeblich von tausenden politischen Gefangenen getragen wird, ruft der kurdische Dachverband KCDK-E für Mittwoch zu einer zentralen Kundgebung in Brüssel auf.

Der Dachverband KCDK-E (Kurdischer Demokratischer Gesellschaftskongress Europa) ruft angesichts des dramatisch schlechten Gesundheitszustands kurdischer Hungerstreikender und der Ignoranz der Europäischer Union sowie ihrer Institutionen gegenüber des seit Monaten andauernden Hungerstreiks gegen die Isolation Abdullah Öcalans zu einer zentralen Kundgebung in Brüssel auf. Die Kundgebung wird am kommenden Mittwoch um 13 Uhr vor dem Brüsseler Arbeitsort des EU-Parlaments auf dem Place du Luxembourg stattfinden. Teilnehmen werden Kurdinnen und Kurden aus Belgien, Frankreich, den Niederlanden und der Bundesrepublik.

In der Ankündigung zur Kundgebung prangert der kurdische Dachverband das fortgesetzte Schweigen des Europarats und des Antifolterkomitees CPT angesichts der Hungerstreikbewegung mit der Forderung „Dialog statt Isolation” gegen die Haftbedingungen des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan an. Der länderübergreifende Massenhungerstreik, an dem sich neben 7000 politischen Gefangenen in türkischen Gefängnissen auch etliche Aktivist*innen in Nord-und Südkurdistan, Frankreich, Wales, England, Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Kanada und der Schweiz beteiligen, war am 7. November 2018 von der HDP-Abgeordneten Leyla Güven initiiert worden. Viele Hungerstreikende haben nach Monaten des Nahrungsentzuges die kritische Phase längst überschritten. „Doch das CPT, der Europarat und die europäische Staatengemeinschaft stellen sich weiterhin taub, stumm und blind. Somit unterstützen sie den faschistischen türkischen Staat dabei, die Totalisolation auf Imrali aufrechzuerhalten und nehmen den Tod von etlichen Menschen in Kauf”, erklärt der Dachverband.

Der KCDK-E kündigt zudem weitere Kundgebungen in Brüssel an. Jeden Mittwoch soll vor dem EP demonstriert werden, um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und Druck auf Europa auszuüben, damit die europäischen Institutionen ihrer Verantwortung gerecht werden und aktiv gegen das Unrechtssystem in der Türkei vorgehen.