Die Veranstaltungen in Europa zum Jahrestag der Rojava-Revolution vom 19. Juli 2012 sind auch am Mittwoch fortgesetzt worden. In Leipzig fand eine Demonstration internationalistischer Organisationen statt. Zum Auftakt wurde eine Erklärung verlesen, in der die türkischen Invasionsdrohungen und die bereits bestehende Besatzung von weiten Teilen Nordsyriens verurteilt wurden. Aufgerufen zu der Demonstration hatten KON-MED, Solinetz, Handala, FKO (Internationalistische Jugend, Frauenkollektiv & Solidaritätsnetzwerk), Rojava Solibündnis, Revolution & Arbeiter:innenmacht, Zora, SDAJ, Kämpfende Jugend und Women Defend Rojava.
Auftaktkundgebung in Leipzig
In Italien ist die Revolution von Rojava mit großer Begeisterung gefeiert worden, unter anderem fanden Aktivitäten des italienisch-kurdischen Solidaritätsnetzwerks Rete Kurdistan in Parma, Mantova; Mailand, Bozen, Neapel, Catania, Palermo und Bologna statt.
In Bologna begannen die Feierlichkeiten zur Rojava-Revolution am 19. Juli mit einer Protestaktion auf dem Hauptplatz der Stadt. Aktivist:innen aus vielen verschiedenen politischen Organisationen kamen zusammen, um den anhaltenden Kampf der Menschen in Rojava/Nordostsyrien und den Selbstverteidigungskräften YPG und YPJ zu unterstützen. Sie bekundeten ihre Solidarität mit lauten Rufen wie „Bijî Rojava", „Bijî PKK" und „Jin, Jiyan, Azadî".
Aktivitäten in Bologna
In ihren Reden verurteilten sie das NATO-Memorandum zwischen der Türkei, Schweden und Finnland und die Heuchelei der italienischen Draghi-Regierung, die ihre Beziehungen mit dem faschistischen türkischen Regime vertieft hat, während sie die kurdische Bewegung und die Solidaritätsarbeit mit Rojava in Italien weiter kriminalisiert. Die Aktivist:innen riefen dazu auf, die Revolution und ihre Errungenschaften gegen alle Kräfte zu verteidigen, die „sie zu zerstören versuchen - was ihnen aber nie gelingen wird“.
Am 20. Juli wurden die Feierlichkeiten mit einer Veranstaltung im sozialen Zentrum Labas fortgesetzt. Viele Menschen kamen zu einem Benefiz-Dinner zusammen, um Geld für die mobile Klinik der Freien Frauenstiftung in Rojava zu sammeln. Es wurde ein Gemälde an die Wand des sozialen Zentrums gemalt, um eine bleibende Erinnerung an den zehnten Jahrestag zu schaffen. Außerdem wurde eine Ausstellung mit dem Titel „Erinnern ist Widerstand" über die Erinnerungskultur der kurdischen Bewegung gezeigt. Die Ausstellung enthält Bilder und Biografien von Gefallenen der Revolution. Zum Abschluss des Abends wurde der Film „Ji Bo Azadiye“ von der Filmkommune Rojava im Hintergarten gezeigt.
Die Aktivist:innen resümierten, dass der Abend ihnen neue Energie für ihre Arbeit in Bologna gegeben und das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt hat. Eine Aktivistin erklärte: „Die Revolution ist eine Quelle der Inspiration für uns. Sie lässt uns eine Welt ohne Patriarchat, Staat, Kapitalismus und Gewalt vorstellen. Deshalb werden wir die Revolution gemeinsam mit den Menschen in Rojava verteidigen."