KON-MED veröffentlicht Aktionsplan: Kurdistan verteidigen!

KON-MED ruft alle in Deutschland lebenden Menschen zur Solidarität mit Rojava und zum gemeinsamen Kampf gegen Besatzung, Faschismus und Kriegspolitik auf. Am Samstag finden bundesweit Demonstrationen statt.

Der kurdische Dachverband KON-MED ruft zur Teilnahme an Demonstrationen am kommenden Samstag auf. Unter dem Motto „Die Revolution von Rojava und Kurdistan gegen die Besatzung verteidigen!“ finden am 23. Juli Demonstrationen und Kundgebungen in mehreren Städten in Deutschland statt.

KON-MED teilt dazu mit: „Das faschistische AKP/MHP-Regime im Staat Türkei will zehn Jahre nach Beginn der Revolution von Rojava dem kurdischen Volk und allen Völkern im Nahen Osten den Krieg erklären und alle erkämpften Errungenschaften zerstören. Vor zehn Jahren hat die Terrororganisation IS mit Unterstützung des türkischen Staates den Nahen Osten und insbesondere Syrien brutal angegriffen und Zehntausende Menschen grausam ermordet. Die Natur und die Geschichte wurden zerstört, es hat ein kultureller Vernichtungsfeldzug stattgefunden. Tausende Frauen und Kinder sind verschleppt worden. Ezidinnen wurden auf Sklavenmärkten verkauft. Diese Massaker wurden von islamistischen Banden begangen, die von Anfang an von Diktator Erdogan und dem türkischen Staat organisiert wurden. Sie haben von der Ausbildung über Waffen bis zur Logistik jegliche Unterstützung erhalten. In Deutschland und anderen Ländern Europas haben Terroranschläge stattgefunden, bei denen Hunderte Menschen ums Leben gekommen sind. Der NATO-Partner Türkei trägt Verantwortung für die Anschläge in Europa und die Tausenden Toten in Nordsyrien und dem Irak.

Neoosmanischer Expansionismus

Zum hundertjährigen Bestehen des Vertrags von Lausanne will der türkische Staat mit NATO-Unterstützung expandieren und ein breites Gebiet von Aleppo bis Mossul und Kerkûk besetzen. Seit Monaten wird die Freiheitsguerilla in Südkurdistan mit chemischen Kampfstoffen angegriffen. Die ezidische Gemeinschaft als Teil des kurdischen Volkes wird angegriffen und mit der Besatzung von Rojava und der Wiederbelebung des IS-Terrors soll die gesamte Menschheit bedroht werden.

Rojava und die Vision eines demokratischen Nahen Ostens

Trotz der massiven Angriffe hat mit dem auf Basisdemokratie, Frauenbefreiung und Ökologie basierenden Paradigma von Abdullah Öcalan eine Revolution stattgefunden, die das Leben von Millionen Menschen in Rojava radikal verändert hat. Es handelt sich dabei um ein unvergleichbares multiethnisches und multireligiöses Projekt, mit dem das friedliche Zusammenleben der kurdischen, arabischen, christlichen und weiteren Bevölkerungsgruppen in Nordostsyrien geschützt wird. Die Demokratische Föderation Nord- und Ostsyrien ist ein einzigartiges Beispiel für die Vision eines demokratischen Nahen Ostens. Aus diesem Grund ist es Aufgabe der gesamten Menschheit, die Revolution von Rojava zu verteidigen.

Forderungen an die Bundesregierung

Die deutsche Bundesregierung muss zum zehnten Jahrestag der Revolution von Rojava Position gegen das Erdogan-Regime beziehen und die Unterstützung für den Vernichtungsfeldzug gegen das Volk Kurdistans stoppen. Deutschland muss das PKK-Verbot aufheben und die Kriminalisierung des kurdischen Volkes beenden. Alle Waffenexporte müssen eingestellt werden, um Frieden und Freiheit zu ermöglichen.

Wir rufen alle in Deutschland lebenden Menschen zur Solidarität mit Rojava und zum gemeinsamen Kampf gegen Besatzung, Faschismus und Kriegspolitik auf. Lasst uns gemeinsam für Frieden eintreten!“

Geplante Aktionen am 23. Juli

Nach Angaben von KON-MED sind bisher folgende Aktionen am Samstag geplant:

Düsseldorf: DGB-Haus, 14 Uhr
Frankfurt: HBF, 15 Uhr
Dresden: Alaunpark, 11 Uhr
Berlin: Gesundbrunnen, 18 Uhr
Hamburg: HBF, 15.30 Uhr
Kiel: HBF, 16 Uhr
Oldenburg: Bahnhof, 17 Uhr (zusammen mit Bremen)
Hannover: HBF, 14 Uhr
Stuttgart: Lautenschlager Straße, 14.30 Uhr
Freiburg: Am Stühlinger Kirchplatz, 18 Uhr