Xarpêt: Drei Gefangene treten in Hungerstreik

Drei Gefangene im E-Typ-Gefängnis in der nordkurdischen Stadt Xarpêt treten aufgrund der schlechten Haftbedingungen in den Hungerstreik.

Die Corona-Pandemie sorgt für eine weitere Verschlechterung der Haftbedingungen in den türkischen Gefängnissen. Während aufgrund der Vollzugsreform zehntausende Gewalttäter bis hin zu Mafiapaten, die das türkische Regime unterstützen, freigelassen wurden, hat sich das Haftregime für die politischen Gefangenen dramatisch verschlechtert. Der im Zusammenhang mit dem Widerstand von Nisêbîn (türk. Nusaybin) im Jahr 2016 inhaftierte Hüseyin Bağ trat zusammen mit zwei Zellengenossen aufgrund der schlechten Haftbedingungen im türkischen T-Typ-Gefängnis in der nordkurdischen Stadt Xarpêt (türk. Elazığ) in den Hungerstreik. Der politische Gefangene teilte seine Entscheidung seiner Familie in einem Telefongespräch mit.

Folter im Gefängnis

Die Schwester von Hüseyin Bağ, Kader Bağ, berichtet über das Telefongespräch: „Mein Bruder sagte, dass ihre Zelle jeden Morgen von den Wächtern gestürmt und durchsucht wird. Der Protest dagegen wird mit Gewalt und Folter beantwortet. Sie haben nur einen sehr eingeschränkten Zugang zur Gesundheitsversorgung, das gleiche gilt für Bücher. Mein Bruder erzählte uns, dass es im Gefängnis [Corona-]Infektionen gibt, aber das nicht gesagt werde. Er berichtete, dass dort jede Form von Folter praktiziert werde. Wir als Familie hatten deswegen bereits Anzeige erstattet, und wir werden das wieder tun. Mein Bruder sagte, sie werden nicht mit dem Hungerstreik aufhören, bevor nicht ihre Forderungen erfüllt sind. Ihre Forderungen müssen unbedingt erfüllt werden.“