Proteste zum 1. Mai in vielen Städten Europas

In vielen Städten haben Proteste zum 1. Mai stattgefunden. Aktivist:innen aus der kurdischen Freiheitsbewegung beteiligten sich und setzten Zeichen der Solidarität.

Wie in vielen anderen Städten auch, nahmen in Graz, Ulm, Berlin, Freiburg, Linz, Bern und Wien Aktivist:innen und Unterstützer:innen der kurdischen Freiheitsbewegung an Protestaktionen im Rahmen des 1. Mai teil.

Berlin: 15.000 bis 20.000 Aktivist:innen auf der Straße

Auch in Berlin fand eine revolutionäre 1. Mai-Demonstration statt. An der Demonstration nahmen zwischen 15.000 und 20.000 Menschen teil. Unter ihnen befanden sich viele Aktivist:innen und Unterstützer:innen der kurdischen Freiheitsbewegung. Immer wieder wurden Fahnen der PKK, der YPG und YPJ, sowie Porträts des basisdemokratischen Vordenkers Abdullah Öcalan gezeigt, gleichzeitig schallte die Parole „Jin Jiyan Azadî“ (Frauen, Leben, Freiheit) durch die Straßen. Dutzende Aktivist:innen sammelten Unterschriften für die Streichung der PKK von den internationalen Terrorlisten.

Protest in Freiburg


Der 1. Mai in Freiburg wurde mit einer Kundgebung und einem Straßenfest gefeiert. In Redebeiträgen wurde der türkische Angriffskrieg in Kurdistan verurteilt. Aktivist:innen tanzten Kreistänze und solidarisierten sich mit Parolen und Liedern mit dem Guerillawiderstand. Gleichzeitig wurden viele Unterschriften für die Streichung der PKK von der „Terrorliste" gesammelt.

Internationalistische Demonstration in Linz


An der 1. Mai-Demonstration in Linz nahmen ebenfalls viele Aktivist:innen teil. Die linke Bewegungen HBDH und KBDH sowie der kurdische Volksrat von Linz waren an der Vorbereitung der Demonstration beteiligt. Mit internationalistischen Liedern und Sprechchören, die sich gegen den türkischen Angriffskrieg, das AKP/MHP-Regime in der Türkei und die Kollaboration der südkurdischen PDK richteten, zogen die Aktivist:innen durch die Straßen.

Große Demonstration in Bern


Viele Kurd:innen nahmen auch an der 1. Mai-Demonstration in der Schweizer Hauptstadt Bern teil. Unter Fahnen der KCK (Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans) und mit Bildern von Abdullah Öcalan zogen die Aktivist:innen mit der Demonstration durch die Straßen. Immer wieder riefen die Demonstrant:innen auf ihrem Weg vor das Schweizer Parlament: „Es lebe der Widerstand der Guerilla“, „Nieder mit der türkischen Besatzung“ und „Schulter an Schulter gegen den Faschismus“. Vor dem Parlament wurde unter anderem vom ehemaligen Vorsitzenden des Gewerkschaftsverbands KESK, Lami Özgen, die Repression durch den türkischen Staat gegenüber Kurd:innen und jeglicher Opposition kritisiert. Özgen sagte: „Es gibt Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) zu Osman Kavala und Selahattin Demirtaş. Aber der türkische Staat unternimmt nichts. Europa schaut dabei einfach zu. Die Gefängnisse in der Türkei sind zu Folterzentren geworden. Die Menschen werden dort umgebracht. Der kurdische Repräsentant Abdullah Öcalan befindet sich seit Jahren in schwerer Isolation. Europa übernimmt auch hier keine Verantwortung.“ Zu den Angriffen auf Südkurdistan erklärte Özgen: „Wir sind gegen den Krieg in der Ukraine. Es ist inakzeptabel, dass unschuldige Menschen sterben und von ihrem Land vertrieben werden. Dasselbe geschieht in Kurdistan. Der türkische Staat unter Erdoğan setzt verbotene Waffen gegen die kurdische Guerilla und die Zivilbevölkerung ein. Er lässt die Menschen aus ihren Dörfern vertreiben und zwingt sie in die Flucht. Aber dennoch befindet sich Europa im Dialog mit dem Faschisten Erdoğan und protestiert nicht gegen diese Verbrechen.“

Wien: Internationalistische 1. Mai-Demonstration


In Wien fand eine kraftvolle 1. Mai-Demonstration statt. Internationalistische Aktivist:innen, unter ihnen viele Kurd:innen, zogen unter Parolen wie „Jin Jiyan Azadî“, „Siamo Tutti Antifascisti“ und „Bijî Serok Apo“ durch die Wiener Innenstadt. Dabei wurden grün-gelb-rote Rauchkörper und bengalische Feuer entzündet. Von einem Balkon aus wurde ein Transparent mit der Aufschrift „Es lebe die Revolution Kurdistans“ und „Es lebe der Guerillawiderstand“ ausgerollt. Unter der Parole „EU finanziert, Türkei bombardiert“ markierten Teilnehmer:innen die EU-Vertretung mit Farbe.