Weitere Proteste gegen türkische Militärinvasion

Seit dem Abend finden in zahlreichen Städten Europas Proteste gegen das drohende Massaker in Efrîn statt.

Die türkischen Truppen stehen mit Unterstützung dschihadistischer Gruppen kurz vor Efrîn. Es droht ein Massaker an der Zivilbevölkerung. Seit gestern finden in zahlreichen europäischen Städten Proteste gegen die türkische Militärinvasion statt.

Frankfurt:

In Frankfurt fand am späten Samstagabend auf Aufruf der kurdischen Jugendbewegung Ciwanên Azad eine Spontankundgebung gegen die Massaker des türkischen Staates in Efrîn vor dem Hauptbahnhof statt. Anschließend zog die Menschenmenge weiter bis zur russischen Botschaft. Die Protestierenden fordern von Russland, den Luftraum über Efrîn für die Türkei zu schließen.

 

Hamburg:

In Hamburg fand im Anschluss an die Partie zwischen St. Pauli und Braunschweig eine Demonstration gegen die Festnahmen von Teilnehmer*innen der G20-Proteste und den türkischen Angriffskrieg in Efrîn statt. An dem Protestmarsch beteiligten sich auch zahlreiche Kurd*innen aus der Hansestadt.

Später, am Abend, versammelten sich am Hamburger Hauptbahnhof spontan etwa 500 Menschen, um gegen die drohenden Massaker in Efrîn zu protestieren. Zu den Teilnehmenden zählten nicht nur kurdische Linke sondern auch türkische und viele Aktivist*innen aus der BRD-Linken.

Unter Parolen wie „Faschist Erdoğan!", „Es lebe der Widerstand in Efrîn" und „Hoch die internationale Solidarität" zog die Demonstration zum russischen Konsulat. Dort wurde die Rolle der russischen Regierung skandalisiert und laut vor dem Konsulat protestiert.

Der Marsch setzte sich um die Außenalster fort, und mit Parolen wie „Iran, Irak, Syrien, Türkei – bei jeder Schweinerei ist die BRD dabei" oder „Merkel finanziert, Erdoğan bombardiert" die scheinheilige Rolle der BRD-Regierung laut in die reichen Wohngegenden Hamburgs getragen. Viele Menschen standen an den Fenstern und Balkonen und beobachteten diesen eher seltenen Anblick.

Vor dem türkischen Konsulat dann kam es zu wütenden Protesten und auch zum vereinzelten Einsatz von Pfefferspray gegen die ersten Reihen der Protestierenden. Solidarisch wurden die Augen der Verletzten mit Wasser und Salzlösung gespült.

Um einen sicheren Abschluss zu finden, wurde die Demo zurück zum Hauptbahnhof geführt, wo es zu spontanen Gleisbesetzungen kam.

 

Nürnberg:

Auch in Nürnberg kamen am Samstagabend mehrere Hundert Menschen zusammen, um gegen die türkische Militärinvasion in Efrîn zu protestieren. Mit einer Sitzstreikaktion machten die Teilnehmer*innen darauf aufmerksam, dass die Bevölkerung von Efrîn der Gefahr eines Massakers ausgesetzt ist.

 

Düsseldorf:

Am Düsseldorfer Flughafen fand am Abend eine Aktion des zivilen Ungehorsams statt. Das Demokratische Gesellschaftszentrum der Kurd*innen in Duisburg/Essen hatte zu der Aktion aufgerufen.

 

Stockholm:

Auch in Stockholm versammelten sich zahlreiche Menschen und demonstrierten am Stockholmer Hauptbahnhof. Aktivist*innen der Jugendbewegung Ciwanên Azad besetzten aus Protest gegen die türkische Militärinvasion in Efrîn die belebte Vasagatan Straße. 

 

Paris:

In Paris fand ebenfalls eine Aktion des zivilen Ungehorsams statt. Um auf das drohende Massaker an der Zivilbevölkerung von Efrîn aufmerksam zu machen, besetzten die Teilnehmer*innen der Aktion die Avenue des Champs-Élysées. Infolge dessen wurde das Viertel für den Verkehr gesperrt.

 

Graz:

Auf einer abendlichen Aktion vor dem Grazer Hauptbahnhof protestierten Kurd*innen und sich solidarisierende Menschen gegen die türkische Militärinvasion in Efrîn.