Weitere acht Gefangene in Şakran im Hungerstreik

Im Şakran-Gefängnis in Izmir sind acht weitere Gefangene in einen unbefristeten Hungerstreik gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan getreten. Damit ist Anzahl der hungerstreikenden Gefangenen in der Türkei auf 321 gestiegen.

Serpil Kemalbay, Abgeordnete der Demokratischen Partei der Völker (HDP) aus Izmir, hat mit einer Gruppe Rechtsanwält*innen das Şakran-Gefängnis in Aliağa besucht. Nach Gesprächen mit Gefangenen, der Anstaltsleitung und dem für die Haftanstalt zuständigen Staatsanwalt wollte die HDP-Politikerin eine Presseerklärung vor dem Gefängnis abgeben, was ihr jedoch nicht erlaubt wurde. Pressevertreter wurden daran gehindert, das Geschehen zu filmen. Serpil Kemalbay gab daraufhin über den Kurznachrichtendienst Twitter eine Erklärung ab.

Darin teilt die HDP-Abgeordnete mit, dass sie mit dem Staatsanwalt und der Gefängnisleitung gesprochen hat. Die Abgabe einer Erklärung über die Inhalte der Gespräche sei auf rechtswidrige Weise verhindert worden, so Kemalbay. Ihre Fraktionskollegin Leyla Güven befinde sich seit 103 Tagen im Hungerstreik und dieser habe sich auf über sechzig Gefängnisse ausgeweitet. Das Innenministerium und die zuständigen Regierungsvertreter müssten sofort etwas unternehmen.

Wie über Rechtsanwälte bekannt wurde, sind acht weitere Gefangene im T-Typ-Gefängnis sowie im Frauengefängnis Şakran am 15. Februar in einen unbefristeten Hungerstreik gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan getreten. Bei den Hungerstreikenden handelt es sich um Ulaş Özaykan, Hekim Demli, Sinan Koyuncu, Ferhat Öndeş, Behruz Sucayi, Remziye Polat, Azime Işık und Şehrivan Çoban.

In der Türkei befinden sich nach jüngsten Angaben 321 Gefangene im unbefristeten Hungerstreik.