Die Zentrifugalkräfte innerhalb der türkischen Regierungspartei AKP nehmen aufgrund der Krise weiter zu und entladen sich offensichtlich immer öfter in physischer Gewalt. Nachdem vergangene Woche in Elbak (Başkale) in der nordkurdischen Provinz Wan (Van) der Kandidat für den Kreisvorsitz von anderen AKP-Funktionären zusammengeschlagen wurde, kam es nun in Muradiye erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen innerhalb der Regimepartei.

Vor einer Woche hatte eine Delegation hoher AKP-Funktionäre das Erdbebengebiet bei Wan besucht. Es kam zum Streit zwischen dem AKP-Kreisvorsitzenden von Elbak, Muğdat Saruhan, und dem Kandidaten Orhan Caner. Der Sohn Saruhans mischte sich in die Auseinandersetzung ein und schlug Caner.

Nun, eine Woche später, kam es diesmal beim AKP-Kongress in Muradiye zu heftigen Auseinandersetzungen, nachdem der ehemalige AKP-Kreisvorsitzende von Muradiye, enttäuscht darüber, dass er das Amt nicht erneut erhielt, die durch den AKP-Provinzvorsitzenden überreichte Dankesplakette ablehnte. Bei der Auseinandersetzung wurden Stühle geworfen und mehrere Kongressteilnehmer verletzt.