„Walk In“ bei der HAZ in Hannover

Aktivist:innen der kurdischen Jugendbewegung haben die Geschäftsräume der HAZ in Hannover besucht, um über den Hintergrund der türkischen Invasion in Südkurdistan zu informieren und eine angemessene Berichterstattung zu fordern.

Kurdische Aktivist*innen der Tevgera Ciwanên Şoreşger (Revolutionäre Jugendbewegung) haben am Donnerstagvormittag einen „Walk In" in den Geschäftsräumen der Hannoverschen
Allgemeinen Zeitung (HAZ) in der Langen Laube in Hannovers Innenstadt veranstaltet. Sie bezogen sich auf die seit dem 24. April 2021 anhaltende Militäroperation der Türkei gegen die PKK-Guerilla und die Zivilbevölkerung in Südkurdistan. Den deutschen Medien werfen sie vor, zu wenig über dieses Thema zu berichten, und wollten deshalb Medienschaffenden ein vorbereitetes Informationsdossier übergeben. Bereits nach kurzer Zeit suchte ein Verantwortlicher der Zeitung das Gespräch mit den Aktivist*innen und nahm das Dossier mit dem Versprechen entgegen, es an die zuständigen Redakteur*innen weiterzuleiten.



Zum Hintergrund: Seit dem 24. April, dem Jahrestag des Beginns des Genozids an den Armenier*innen vor 106 Jahren, führt die türkische Armee eine umfassende Militäroperation in Südkurdistan (Nordirak) durch. Ziel der Operation ist die Zerschlagung der PKK und die
Besatzung der strategisch wichtigen Region im Herzen des Mittleren Ostens. Das Militär bombardiert dabei Siedlungen und Felder, setzt Chemiewaffen ein und hat bereits 47 Militärbasen errichtet. Mit der grenzüberschreitenden Operation wird gegen das internationale Völkerrecht verstoßen. Mit der Wahl des Termins für diesen Feldzug droht das AKP/MHP-Regime, einen Genozid am kurdischen Volk zu begehen.