Wahlen im Irak: Stimmabgabe geht weiter

Seit 7.00 Uhr Ortszeit geben die Wahlberechtigten ihre Stimmen für das irakische Parlament ab. In Südkurdistan haben sich schon in den frühen Morgenstunden lange Schlangen vor den Wahllokalen gebildet.

Der Vorsitzende der Rechtsstaat-Koalition und ehemaliger irakischer Ministerpräsident Nuri al-Maliki, hat seine Stimme in der Hauptstadt Bagdad abgegeben. Dabei richtete al-Maliki auch einen Aufruf an die Wahlkommission: „Man versucht, den Druck auf die Wahlberechtigten zu erhöhen. Ich rufe die Wahlkommission auf, einzugreifen“, sagte al-Maliki.

Nêçîrvan Barzanî, Ministerpräsident der Autonomen Region Kurdistans, ging in Hewlêr (Erbil) an die Wahlurne.

Der Präsident des irakischen Parlaments, Salim al-Dschaburi, forderte die Wahlkommission auf, unparteiisch zu sein und ihre Verantwortung zu erfüllen, damit die Menschen ihre Stimmen in einer friedlichen Umgebung abgeben können.

Qubad Talabani, derzeitiger stellvertretende Ministerpräsident im Kabinett Barzani II, sagte in Silêmanî nach seiner Stimmenabgabe an der Rewşen Bedirxan-Schule: „Heute ist ein historischer Tag. Ich hoffe, dass die Menschen in der Region Kurdistan an die Wahlurnen gehen und ihre Stimmen abgeben werden. Kerkûk ist ein sehr wichtiger Ort, jeder sollte deshalb an den Wahlen teilnehmen“.

Gouverneur Osman: Die Kurd*innen müssen an Kraft gewinnen

Auch der Gouverneur von Halabja, Ali Osman, forderte eine hohe Teilnahme an den heutigen Wahlen. Damit die Repräsentanten des kurdischen Volkes im irakischen Parlament an Kraft gewinnen können, sollten die Wahlberechtigten an die Urnen strömen, sagte Osman.

Schengal

In Êzidxan hindern irakische Sicherheitskräfte noch immer Journalist*innen daran, die Wahlen in Sinunê zu verfolgen.

Dihok

Eziden, die in den Flüchtlingslagern der Stadt Dihok leben, wurden offenbar von den Vertretern mehrerer Parteien bedroht. Demnach soll den Campbewohner*innen angedroht worden sein, sie auf die Straße zu setzen, sollten sie ihre Stimmen nicht für bestimmte Parteien abgeben,

IS greift Wahllokale an

In Gulale und Cebare wurden die Wahllokale von Milizionären des Islamischen Staates mit Mörsergranaten bombardiert. Bei den Angriffen sind drei Menschen verletzt worden.

Wahllokale schließen um 18.00 Uhr

Nach Angaben der irakischen Wahlkommission werden die Wahllokale um 18.00 Uhr Ortszeit schließen. Die Ergebnisse der Stimmauszählung sollen innerhalb von 48 Stunden bekanntgegeben werden.