Wahlbeobachterinnen: „Es war einfach beeindruckend“

Sechs Hamburgerinnen haben auf Einladung der DEM-Partei die Kommunalwahl in Amed beobachtet. Am Mittwochabend schilderten sie ihre Eindrücke aus der kurdischen Hochburg auf einer Veranstaltung im Centro Sociale.

Veranstaltung in Hamburg: Kommunalwahlen in der Türkei und Kurdistan

In Hamburg hat am Mittwoch eine Veranstaltung zu den Kommunalwahlen in der Türkei stattgefunden. Veranstaltungsort war das Centro Sociale, ein autonomer Nachbarschaftstreff mit diversen Veranstaltungsmöglichkeiten. Nach einer kurzen Einleitung zu den aktuellen Geschehnisse in Nordkurdistan nach den Wahlen, einschließlich Repression und gewalttätiger Interventionen seitens der türkischen Sicherheitsbehörden, berichtete eine Hamburger Wahlbeobachtungsdelegation über ihre Erlebnisse in Amed (tr. Diyarbakir).

Die Gruppe bestand aus sechs Frauen, darunter die Bürgerschaftsabgeordnete Heike Sudmann (Die Linke),die von der DEM-Partei eingeladen worden war. Am Wahltag beobachtete die Delegation den Ablauf der Stimmabgabe in mehreren Wahllokalen. Auffällig war dabei die hohe Polizeipräsenz. Nicht nur vor den Wahllokalen, die meistens in Schulen eingerichtet werden, sondern auch innerhalb der Räumlichkeiten befanden sich Polizist:innen. Das Ziel war nach dem Eindruck der Wahlbeobachterinnen eindeutig die Einschüchterung der Bevölkerung in der kurdischen Hochburg Amed.

Die Delegation verbrachte zwei volle Tage in der Stadt und berichtete auch über viele positive Erlebnisse, insbesondere die Freudenfeiern nach dem Wahlsieg der DEM-Partei. Tausende von Menschen sammelten sich überall auf den Straßen, fuhren mit hupenden Autokorsos durch die Stadt, schossen Feuerwerkskörper ab und tanzten gemeinsam zu kurdischer Musik.

Nach der Schilderung der Eindrücke der Hamburger Delegation gab es Nachfragen und Diskussionsbeiträge aus dem Publikum. Die Delegationsteilnehmerinnen zogen das Fazit: „Was die Kurdinnen und Kurden in Amed uns gezeigt haben, war die Einstellung, niemals aufzugeben, immer die Hoffnung zu bewahren, trotz der Repression weiterzukämpfen, wählen zu gehen und immer nach vorne zu blicken. Es war einfach beeindruckend.“