Ein breites Bündnis aus gewerkschaftlichen, friedenspolitischen, antimilitaristischen Zusammenhängen, aus der ökologischen Bewegung und aus migrantischen Vereinigungen startet in Hamburg eine neue Volksinitiative. Auch der bundesweite kurdische Dachverband KON-MED gehört zu den Unterstützer*innen. Das Ziel der Initiative ist es, Rüstungsexporte über den Hamburger Hafen zu stoppen.
Am kommenden Freitag, den 9. Oktober, veranstaltet die Volksinitiative gegen Rüstungsexporte dann zum Auftakt ihrer Aktivitäten auf dem Rathausplatz in Hamburg eine Kundgebung mit Beiträgen, Grußworten, Kunstperformance, Film und Musik. Von 14 bis 18 Uhr sprechen unter anderem Esther Bejarano vom Auschwitz-Komitee und es wird künstlerische Beiträge von Lavanja Honeyseed und Axel Richter geben. Zudem wird der Film „Die Wege des Stahls“ des aus Efrîn (Afrin) in Nordwestsyrien stammenden Journalisten Ahmad Klij gezeigt, musikalisch begleiten Eduardo Macedo und Lampedusa Moongroove die Veranstaltung.
Die Initiative schreibt zu ihrem Hintergrund:
„Internationalität, Frieden und Völkerverständigung sind Werte, die Hamburg als Konsequenz aus Faschismus und zwei Weltkriegen in die Verfassung übernommen hat. In Hamburg leben Menschen aus nahezu 200 Ländern. Über den Hafen gehen Waren aus allen Teilen der Welt ein und aus. Doch werden hier nicht nur zivile Güter verschifft, sondern auch Waffen, Munition und Kriegsgerät.
Wir wollen, dass der Handel allein friedlichen Zielen dient. Deshalb starten wir eine Volksinitiative, um Rüstungsexporte über den Hamburger Hafen zu stoppen.
In und um Hamburg produzieren mehr als 90 Unternehmen Rüstungsgüter.
Im Hafen werden jährlich über 1000 Container mit der tödlichen Fracht verladen. Das sind drei Container pro Tag! Weltweit heizen Rüstungsexporte bewaffnete Konfikte und Kriege an und zwingen Millionen Menschen zur Flucht. Rüstungsriesen wie Rheinmetall, Krauss-Maffei Wegmann oder die Lürssen Werften, zu denen auch Blohm und Voss gehört, machen damit Milliarden-Gewinne.
Als Bündnis verschiedener Gruppen und Einzelpersonen engagieren wir uns für die Umstellung der Rüstungsindustrie auf zivile, soziale und ökologisch sinnvolle Produktion. Wir streiten für eine solidarische Aufnahme von Geflüchteten sowie für die Überwindung der Fluchtursachen.“