Vier politische Gefangene mit Coronavirus infiziert

Bei vier politischen Gefangenen in Wan ist eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt worden. In Osmaniye wollen drei Gefangene aus dem Nisêbîn-Prozess eine ärztliche Behandlung mit einem Hungerstreik durchsetzen.

Bei vier Gefangenen im T-Typ-Gefängnis in Wan ist eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt worden. Sie befinden sich im Universitätsklinikum in Quarantäne, ihr Gesundheitszustand soll bisher gut sein. Nach Angaben eines Beschäftigten aus dem Gesundheitssektor ist das Krankenhaus nicht auf die Pandemie vorbereitet, die politischen Gefangenen werden in einer unhygienischen Umgebung festgehalten.

Hungerstreik in Osmaniye

Im T-Typ-Gefängnis von Osmaniye sind drei Gefangene in einen unbefristeten Hungerstreik getreten, weil sie nicht ärztlich behandelt werden. Bei den Hungerstreikenden handelt es sich um Mehmet Faruk Engin, Baver Başar und Ibrahim Halil Karataş aus dem Nisêbîn-Prozess. Wie ihre Angehörigen mitteilen, verweigern sie seit dem 6. Juli die Nahrungsaufnahme.

Alle drei sind am 26. Mai 2016 beim Verlassen der von türkischen Sicherheitskräften belagerten Kreisstadt Nisêbîn (türk. Nusaybin) festgenommen worden. Bei ihrer Festnahme waren sie verletzt, bis heute ist keine medizinische Behandlung erfolgt.

Nach Angaben der Gefängniskommission des Menschenrechtsvereins IHD befinden sich 1334 kranke Gefangene in Haft. 458 von ihnen haben eine Haftunfähigkeitsbestätigung der Gerichtmedizin.