Viehfrachter mit 52 Geretteten darf nicht anlanden
Einem Viehfrachter, der 52 Schutzsuchende im Mttelmeer vor dem Ertrinken gerettet hatte, wird das Anlanden verweigert.
Einem Viehfrachter, der 52 Schutzsuchende im Mttelmeer vor dem Ertrinken gerettet hatte, wird das Anlanden verweigert.
Der libanesische Viehfrachter „Talia“ kreuzt im Moment bei schwerem Seegang außerhalb des maltesischen Territoriums. An Bord des Schiffes befinden sich 52 Schutzsuchende. Mohammad Shaaban, der Kapitän des Schiffes, warnt gegenüber Al Jazeera: „Uns gehen Nahrungsmittel und Wasser aus, die wir ihnen geben könnten”, und fügt dem hinzu. „Das hier ist ein Ort für Tiere, nicht für Menschen.“
Schutzsuchende in Viehställen
Während sich die Schutzsuchenden zuvor auf dem Deck aufgehalten haben, mussten sie nun nach Angaben des Kapitäns aufgrund des schlechten Wetters in Viehställen untergebracht werden. Auf Anweisung der maltesischen Behörden hatte das Schiff auf seinem Weg von Libyen nach Malta 52 Schutzsuchende gerettet. Diese waren bereits fünf Tage mit einem Motorboot auf dem Mittelmeer getrieben. Das Flugzeug Moonbird der Seenotrettungsorganisation Sea-Watch entdeckte das Boot und alarmierte die Behörden. Die Schutzsuchenden waren demnach bereits stark dehydriert und benötigten dringend Hilfe.
Nachdem zwei medizinische Notfälle von den maltesischen Behörden evakuiert worden waren, verweigerte Malta das Anlanden der Schutzsuchenden. Auch Italien verweigert dem Frachter die Evakuierung der Geretteten. Die Situation ist verzweifelt.
Seenotrettungsorganisationen rufen zum Protest auf
Die Seenotrettungsaktionen Seawatch und Alarmphone rufen zur Solidarität mit der „Talia“ und den Schutzsuchenden an Bord auf. Im Moment finden E-Mail- und Briefkampagnen an die italienische und maltesische Regierung statt. Die Seenotrettungsorganisationen erklären: „Wir rufen zur Solidarität mit den Geretteten und der Besatzung von TALIA auf und fordern einen sicheren Hafen, entweder in Malta oder in Italien. Es liegt in der Verantwortung und Pflicht dieser Behörden, einen sicheren Hafen zur Verfügung zu stellen. Diese Spielchen mit Menschen, die gerade eine Mittelmeerüberquerung überlebt haben, müssen sofort aufhören! Lassen Sie sie herein!“