Zwischen dem 25. und 30. Juni gelang es der Seenotrettungsorganisation SOS Mediterranee, 180 schiffbrüchige Schutzsuchende aus dem Mittelmeer zu retten. Seitdem befand sich das überfüllte Schiff auf der Suche nach einem Hafen, an dem die Menschen an Land gehen können. Nach langem Tauziehen lässt nun die italienische Regierung das Schiff in Sizilien anlanden. Das Schiff hatte am Freitag den Notstand ausgerufen und über mehrere Suizidversuche an Bord berichtet:
„Nach sechs Selbstmordversuchen Geretteter innerhalb von 24 Stunden und sieben ergebnislosen Anfragen um die Zuweisung eines sicheren Ortes wurde gestern Nachmittag der Notstand an Bord der Ocean Viking ausgerufen. Die Situation auf dem Schiff hat sich so zugespitzt, dass die Sicherheit der 180 Überlebenden und der Besatzung nicht mehr gewährleistet werden kann.“
Odyssee geht weiter
Die Geretteten werden auf ein Quarantäneboot umgeladen, wo sie 14 Tage verbleiben sollen. Menschenrechtler werfen der italienischen Regierung vor, die Schutzsuchenden bewusst zu schikanieren. So wäre eine solche Quarantäne, wenn überhaupt nötig, auch an Land durchführbar.