Veranstaltung „Voices of the Revolution" in Erfurt

In Erfurt hat eine Veranstaltung zur Geschichte und aktuellen Lage der feministischen Revolution in Iran und Ostkurdistan stattgefunden.

Am 16. November fand in Erfurt eine Veranstaltung zur Geschichte und aktuellen Lage der feministischen Revolution in Iran und Ostkurdistan statt. Verschiedene Initiativen luden zu der Veranstaltung „Voices of the Revolution" ein und organisierten diese gemeinsam. Darunter waren das Sprachcafe Erfurt, das Rabatz!Kollektiv, die feministische Organisierung Gemeinsam Kämpfen Jena und viele Menschen der iranischen Community, die kontinuierliche Demonstrationen und Kundgebungen in Thüringen organisieren. 

120 Menschen aus Erfurt, Weimar, Jena und Umgebung nahmen an der Veranstaltung teil. Die Inhalte wurden in Deutsch, Englisch und Farsi abgehalten. 

Fokus wurde zu Beginn der Veranstaltung darauf gelegt, dass es nicht nur um Fakten gehen soll, sondern auch um Emotionen und Kultur, denn „reine Fakten reichen nicht aus, um die Revolution zu verstehen. Es geht um die Erfahrungen der kämpfenden Frauen, der Familien in der Diaspora und auch um die gemeinsam gesungenen Lieder", so eine Veranstalterin. 

Darunter waren zum Beispiel ein ausführlicher Bericht über die Geschichte der Proteste in Iran seit 1979. Die Kontinuität des Widerstandes durch die Bevölkerung gegen die immer wieder erneuten Angriffe durch das iranische Regime mit seinen tödlichen Repressionen, aber auch der Einsatz von Chemiewaffen aus deutscher Produktion 1980 wurde benannt. 

Die Bedeutung und Geschichte hinter „Jin Jiyan Azadî“ (Frau, Leben, Freiheit) wurde in einem Redebeitrag von Gemeinsam Kämpfen Jena eingeordnet. Dabei wurde dazu aufgerufen, diese Bedeutung immer wieder zu betonen und nicht durch unterdrückerische Kräfte vereinnahmen zu lassen, während dieser Kampfruf weltweit durch alle Straßen schallt.  

Auch die Bedeutung des Einflusses des Mullah-Regimes auf die Berichterstattung in Deutschland über die Revolution in Iran und Ostkurdistan wurden analysiert, explizit benannt und verurteilt. 

Dazwischen gab es immer wieder Lieder, die gesungen wurden. Die Kraft und Widerstandsfähigkeit der kämpfenden Menschen wurde durch persönliche Briefe von Angehörigen in Iran für alle im Raum spürbar. In einem hieß es: „Aber wir werden die Sicherheit in diese Straßen zurückbringen, durch die Liebe, die wir mit allen Bekannten und Unbekannten teilen. Unsere ganze Existenz ist gefüllt mit Liebe, Freiheit und Leidenschaft zu Gerechtigkeit." 

Der inhaltliche Teil endete mit dem Aufruf, alle möglichen Aktionsformen, die uns zur Verfügung stehen, zu nutzen, Organisierungsstrukturen miteinander zu verbinden und gemeinsam für die feministische Revolution in Iran und Ostkurdistan zu kämpfen. 

Im Anschluss gab es Raum für gemeinsames Essen, Vernetzung und Austausch. Die Stimmung war nah, verbunden und kämpferisch.