Veranstaltung in Bremen: Türkische Militärinvasion in Rojava

Zur aktuellen Lage der türkischen Militärinvasion in Rojava, der internationalen Verantwortung und der Verweigerung der Selbstbestimmung diskutieren am Samstag Mechthild Exo, Rolf Gössner und Cansu Özdemir im DGB-Haus in Bremen.

In Bremen findet am Samstag, dem 30. November 2019 ab 19 Uhr eine Veranstaltung zur türkischen Militärinvasion in Rojava statt. Im Tivoli-Saal im DGB-Haus diskutieren Dr. Mechthild Exo (Friedensforscherin, Hochschule Emden/Leer), Dr. Rolf Gössner (Rechtsanwalt/Publizist, Internationale Liga für Menschenrechte) und Cansu Özdemir (Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, Die Linke) über die aktuelle Situation und die internationale Verantwortung dafür. Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Ulrike Flader, Sozial- und Kulturwissenschaftlerin an der Universität Bremen.

In der Veranstaltungseinladung von Münevver Azizoglu-Bazan, Ulrike Flader, Leyla Imret, Fatma Karakas und Nurhak Polat heißt es:

Ermöglicht durch den Truppenabzug der US-Soldaten gab am 6. Oktober 2019 der türkische Präsident Erdogan den Befehl zur Militärinvasion in das kurdisch dominierte und multiethnisch selbstverwaltete Rojava. Bis zu diesem Zeitpunkt kämpften die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) mit internationaler Unterstützung gegen den „Islamischen Staat“ (IS), befreiten die Region und errichteten ein de facto autonomes Selbstverwaltungsgebiet in Nord-Ostsyrien. Die völkerrechtswidrige Invasion der Türkei hat nicht nur zu einer humanitären Katastrophe geführt, sondern birgt auch politisch enorme Konsequenzen für die gesamte Region.

Während die internationale Politik versucht sich ihrer Mitverantwortung zu entziehen, stehen in der öffentlichen Debatte in Deutschland nur die potenziellen Folgen für Europa, die Gefährdung des „Flüchtlingsdeals“ mit der Türkei oder das Wiedererstarken des IS im Vordergrund. Unbeachtet bleibt dabei besonders, wie zentral dieser Angriff mit den unerfüllten Forderungen von Kurd*innen nach Anerkennung und Selbstbestimmung zusammenhängt.

In dieser Podiumsdiskussion möchten wir sowohl über die schwerwiegenden Folgen des Angriffs für Rojava und die Region als auch über die Rolle und Verantwortung internationaler Kräfte diskutieren.

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit der GEW Bremen, RLS Bremen und dem Bündnis Bremen für Rojava.