US-Repräsentantenhaus verurteilt Trumps Truppenabzug

Das US-Repräsentantenhaus hat den von Präsident Donald Trump angeordneten Truppenabzug aus Nordsyrien mit großer Mehrheit verurteilt.

Das US-Repräsentantenhaus hat den von Präsident Donald Trump angeordneten Truppenabzug aus Nordsyrien mit großer Mehrheit verurteilt. 354 Abgeordnete stimmten am Mittwoch für eine entsprechende überparteiliche Resolution, 60 votierten dagegen.

Die Resolution ist nicht bindend. Mit ihr wird auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan zu einem Abbruch der„Offensive” aufgefordert. Das Weiße Haus wird außerdem aufgefordert, einen Plan dafür vorzulegen, die Terrormiliz „Islamischer Staat” (IS) dauerhaft zu besiegen. Während der Debatte in der Parlamentskammer bezeichneten Republikaner den Truppenabzug als „verheerend“ und „Katastrophe“. Der demokratische Abgeordnete Seth Moulton sagte, Trump habe „Partei für Diktatoren und Schlächtern“ ergriffen.

Erst heute hatten dschihadistische Proxy-Soldaten des Nato-Partners Türkei im nordsyrischen Ain Issa nach schweren Auseinandersetzungen mit den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) ein Lager mit gefangenen Islamisten überfallen. Nachdem alle dort inhaftierten IS-Mitglieder befreit wurden, setzten die Milizen Erdoğans das Camp in Brand. Unter den in Ain Issa untergebrachten IS-Anhängerinnen waren auch mindestens vier Frauen aus Deutschland.

Bereits seit einer Woche führt die Türkei mit dschihadistischer Schützenhilfe einen Angriffskrieg gegen die selbstverwalteten Gebiete in Rojava. Zwei Tage zuvor gaben die USA nach einem Telefonat zwischen Trump und seinem türkischen Amtskollegen mit ihrem Truppenabzug aus dem Grenzgebiet Nordsyriens de-facto grünes Licht für eine Invasion. Trump argumentiert, er wolle die US-Soldaten aus „endlosen Kriegen“ zurückholen.