Türkisch-deutsche Beziehungen von der Vergangenheit bis heute

Über die türkisch-deutschen Beziehungen hat in Berlin ein Panel mit dem freien Journalisten Tim Krüger stattgefunden. Von der Vergangenheit bis heute wurde die lange Geschichte der militärischen und wirtschaftlichen Beziehungen beleuchtet.

Die lange Geschichte der NATO-Partner

Die Außenbeziehungskommission von Nav-Berlin organisierte ein Panel, das sich auf die historischen Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei konzentrierte. Die Veranstaltung, die in der Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte stattfand, wurde in zwei Sitzungen abgehalten und von Tim Krüger moderiert.

In der ersten Sitzung wurde der aktuelle Zustand in Kurdistan beleuchtet, wobei insbesondere die Besetzungen und Angriffe der faschistischen türkischen Regierung auf Südkurdistan thematisiert wurden. Die Teilnehmenden wurden über die unaufhörlichen und brutalen Kriegsverbrechen der türkischen Armee gegen die freien und autonomen Regionen Kurdistans informiert, die gegen das internationale Recht verstoßen. Das faschistische Regime Erdogans setzt im Norden des Iraks chemische Waffen ein und führt Besetzungsangriffe auf kurdische Gebiete durch. In Nord- und Ostsyrien (Rojava) führt die türkische Luftwaffe fast täglich Angriffe durch, die sich auf die zivile Infrastruktur konzentrieren und verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung haben. Die Türkei hat massive Staudämme errichtet, um die Flüsse Euphrat und Tigris zu kontrollieren und Druck auf die irakische Regierung auszuüben, was zu großen Umweltproblemen und humanitären Krisen im Irak geführt hat.

Besondere Aufmerksamkeit unter den aktuellen Projekten erregte das als Irak Development Road oder „Trockener Kanal“ bekannte Projekt. Dieses neue Handelskoridor-Projekt, das stark von der Türkei unterstützt wird, zielt darauf ab, ihre imperialistische Hegemonie auszuweiten. Die Türkei benutzt jedoch die politische Instabilität im Irak als Vorwand, um ihre Besetzungsangriffe zu rechtfertigen. Tatsächlich wird die Ernennung der PKK im Jahr 2024 zur verbotenen Organisation in Südkurdistan als Beweis für den Druck des faschistischen türkischen Staates angesehen. Die erzwungene Vertreibung der Menschen aus ihren Dörfern in Kurdistan, der Bau von Kontrollpunkten durch den faschistischen türkischen Staat zwischen den Dörfern und die Errichtung von Stützpunkten an strategischen Punkten mit Unterstützung der südkurdischen Regierungspartei PDK (Demokratische Partei Kurdistans) wurden als Beweise für das Ziel der dauerhaften Präsenz in der Region hervorgehoben.

Die Teilnehmenden stellten verschiedene Fragen zur aktuellen Situation und zur Haltung der Weltmächte gegenüber diesen „geheimen“ Angriffen in Kurdistan.

Eine lange Geschichte der Waffenbruderschaft

Im zweiten Teil wurde die historische Waffenbruderschaft zwischen Deutschland und der Türkei thematisiert. Die Stille der deutschen Regierung gegenüber den Besetzungsangriffen wurde kritisiert, und die Gründe für diese Stille im historischen Kontext wurden aufgedeckt. Deutschland steht als NATO-Partner an der Seite der Türkei und ignoriert offensichtliche Menschenrechtsverletzungen. Die Teilnehmenden lernten in einer detaillierten Zeitreise, wie und warum sich diese enge Zusammenarbeit vom 18. Jahrhundert bis heute entwickelt hat. Es wurde klar aufgezeigt, wie diese enge Zusammenarbeit strategisch in militärischen und wirtschaftlichen Bereichen genutzt wurde.

Es wurde erläutert, dass die intensiven deutsch-türkischen Beziehungen, die während der Tanzimat-Periode im Osmanischen Reich begannen, auch im nationalsozialistischen Deutschland deutlich sichtbar waren. Die Heuchelei des faschistischen türkischen Staates, der in den Gesprächen mit Hitler seine Achtung und Bewunderung für den deutschen Faschismus zum Ausdruck brachte, wurde ebenfalls betont. Der Völkermord an den Armeniern zwischen 1915 und 1923 wurde in Zusammenarbeit zwischen der Türkei und Deutschland durchgeführt, und es wurde erklärt, dass der Völkermord durch die Zusammenarbeit deutscher und türkischer Kommandanten durchgeführt wurde. Es wurde auch betont, dass der deutsche Faschismus von der panturanischen Ideologie, also vom türkischen Faschismus, beeinflusst wurde. Während der Herrschaft des Nationalsozialismus wurde erklärt, wie der faschistische türkische Staat Hitler die für die Waffenproduktion erforderlichen Rohstoffe lieferte und im Gegenzug Waffen erhielt.

Ein wichtiger Teil der Präsentation war, wie die Maschinenpistole G3, der Leopard-2-Panzer und andere militärische Ausrüstungen im Wert von Milliarden Euro dem Inventar des faschistischen türkischen Staates beigefügt wurden. Es wurde auch mit genauen Zahlen angegeben, dass das Budget für den Waffenhandel zwischen dem faschistischen türkischen Staat und Deutschland im Laufe der Jahre weiter gestiegen ist.

Am Ende der Präsentation wurden die historischen Verbindungen zwischen der Türkei und Deutschland, insbesondere die Beziehungen zwischen den Grauen Wölfen und der SPD, mit den Teilnehmenden diskutiert. Der Aktivist und unabhängige Journalist Tim Krüger bot in seiner Präsentation tiefgehende Einblicke in die komplexen und oft problematischen Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei. Krügers Erklärungen zeigten deutlich, dass die historischen und aktuellen Verbindungen zwischen den beiden Ländern nicht nur militärische, sondern auch große wirtschaftliche Dimensionen haben.

Diese Veranstaltung war ein wichtiger Schritt, um die Verbrechen der türkischen Regierung und das stille Einverständnis Deutschlands ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Sie bot eine breite Diskussionsplattform und förderte ein besseres Verständnis der geopolitischen Dynamiken, die das Schicksal des kurdischen Volkes und die allgemeine Stabilität der Region beeinflussen. Die deutsch-türkischen Beziehungen haben eine lange Geschichte der Waffenbruderschaft und wirtschaftlichen Zusammenarbeit, die trotz offensichtlicher Menschenrechtsverletzungen fortgesetzt wird. Die internationale Gemeinschaft, insbesondere Deutschland, muss die Augen öffnen und aktiv gegen die Aggressionen der türkischen Regierung vorgehen.