Der ehemalige stellvertretende türkische Ministerpräsident Ali Babacan will eine neue Partei gründen. Die entsprechenden Unterlagen wurden heute beim Innenministerium eingereicht. Die Partei soll „Demokrasi ve Atılım Partisi“ (DEVA) heißen, was mit „Partei für Demokratie und Aufschwung“ übersetzt werden kann.

Babacan ist im vergangenen Juli aus der AKP ausgetreten. Als die AKP 2002 an die Macht kam, wurde er Wirtschaftsminister und war zwischenzeitlich Chefunterhändler für die EU-Beitrittsgespräche. 2007 wurde er Außenminister und Stellvertreter des damaligen Ministerpräsidenten Erdogan. 2009 kehrte er ins Wirtschaftsressort zurück.

In der Liste der Mitbegründer befindet sich als einziger amtierender Abgeordneter Mustafa Yeneroglu, der ebenfalls im vergangenen Jahr aus der AKP ausgetreten ist. Der in Köln aufgewachsene Jurist galt lange Zeit als Sprachrohr Erdogans. Immer wieder war er Gesprächspartner für Abgeordnete des Bundestags und gefiel sich in der Rolle als Vermittler bei Problemen zwischen Berlin und Ankara.